TSV 1860 München: Tobias Schweinsteiger als heißer Kandidat?
Suche nach einem Nachfolger für Maurizio Jacobacci läuft
Den Montag haben sich die Verantwortlichen des TSV 1860 München noch Zeit genommen, um die tags zuvor erlittene 0:3-Niederlage bei Borussia Dortmund II aufzuarbeiten, ehe dann am gestrigen Dienstag nicht mehr ganz überraschend die Reißleine gezogen und Trainer Maurizio Jacobacci von seinen Aufgaben entbunden wurde.
Die Ausbeute mit nur 14 Punkten aus den letzten 15 Spielen war schlichtweg zu schlecht und mit dem fragwürdigen Umgang mit der langjährigen Nummer eins Marco Hiller hat Jacobacci weder bei den Fans noch bei den Verantwortlichen Pluspunkte sammeln können. Während auch Co-Trainer Stefan Reisinger beurlaubt wurde, soll bis Weihnachten U21-Trainer Frank Schmöller interimsweise die Wende schaffen und in den Spielen gegen Rot-Weiss Essen, bei Arminia Bielefeld und bei Waldhof Mannheim einen weiteren Absturz verhindern.
Schmöller scheidet als Dauerlösung aus
Als Dauerlösung allerdings scheidet Schmöller mangels Fußball-Lehrer-Lizenz definitiv aus, sodass die Suche nach einem neuen Cheftrainer zwingend ist. Mitentscheiden soll dann der künftige Sportgeschäftsführer Dr. Christian Werner, der allerdings noch keinen Vertrag erhalten hat. Gefordert ist auch deshalb in erster Linie der am Saisonende scheidende Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer, der sich laut Bild beim seit Sommer arbeitslosen Ex-Löwen-Coach eine Absage eingehandelt haben soll.
An der Grünwalder Straße machen mit Reiner Maurer, Jochen Seitz, Bernhard Trares und Dirk Schuster weitere derzeit arbeitslose Fußball-Lehrer die Runde, von denen zumindest Maurer und Trares ebenfalls eine Vergangenheit bei den Löwen haben.
Schweinsteiger: Die räumliche Nähe spricht für Sechzig
Mit am heißesten gehandelt aber wird Tobias Schweinsteiger, der erst vor drei Wochen beim VfL Osnabrück entlassen wurde. Der 41-Jährige führte die Lila-Weißen in der vergangenen Saison auf dramatische Art und Weise in die 2. Bundesliga, legte dort dann aber einen Fehlstart hin. Recht offen wurden Schweinsteiger nach seiner Demission von Sportdirektor Amir Shapourzadeh zu häufige Heimreisen nach Bayern vorgeworfen anstatt mit der Mannschaft zu arbeiten.
Daraus, regelmäßig bei seiner Familie und in der bayerischen Heimat sein zu wollen, macht der gebürtige Rosenheimer auch gar kein Geheimnis und wählte auch deshalb am Ende seiner aktiven Karriere mit Jahn Regensburg, dem FC Bayern München II und der SpVgg Unterhaching nicht allzu weit entfernte Stationen.
Das galt mit Ausnahme einer Saison als Co-Trainer beim Hamburger SV und nun dem Posten in Osnabrück auch für die bisherige Trainerkarriere im Nachwuchs des FC Bayern, als Assistent des 1. FC Nürnberg und beim Linzer ASK – der TSV 1860 München wäre nun unter dem Gesichtspunkt der räumlichen Nähe für Schweinsteiger sicherlich eine passende Anlaufstelle.