SV Sandhausen: Verbleib von Livan Burcu noch möglich?
Berater schließt nichts aus
Die Tabelle bietet vor dem letzten Spieltag keine allzu große Spannung mehr, wenngleich für den SV Sandhausen in einer engen 3. Liga von Platz fünf bis zwölf zumindest theoretisch noch alles möglich ist. Doch die eigentlich angepeilten Aufstiegsränge und auch der für die Teilnahme am DFB-Pokal ausreichende vierte Platz sind für die Kurpfälzer nicht mehr drin.
Und dennoch sind die vergangenen Tage am Hardtwald überaus ereignisreich verlaufen. Zunächst erklärte Trainer Jens Keller am Montag seinen Rücktritt, dann wurde der Abschied von Dennis Diekmeier, Rouwen Hennings, Yassin Ben Balla, Daniel Klein und Lucas Laux verkündet, bevor mit Livan Burcu ausgerechnet einer der größten Hoffnungsträger für die meiste Unruhe sorgte.
Außergerichtliche Einigung möglich?
Laut einem Bericht der Rhein-Neckar-Zeitung will Burcu den SVS im Sommer ablösefrei verlassen und klagt deshalb gegen die Gültigkeit seines bis 30. Juni 2025 laufenden Vertrages. Die Klage dürfte auch der Grund dafür sein, dass der 19-Jährige in den letzten Wochen offiziell wegen Krankheit im Kader fehlte.
Matthias Imhof sieht den Fall indes recht gelassen: „Der Vertrag ist hieb- und stichfest. Wir haben ihn juristisch prüfen lassen“, so Sandhausens Sportdirektor, der freilich auch weiß, dass im Profifußball zu häufig die Spieler am längeren Hebel sitzen und sich mutmaßlich auf einen Abgang Burcus einstellen muss – dann aber für die 1,5 Millionen Euro Ablöse, die der SVS aufrufen soll, und nicht zum Nulltarif. Der Verein, zu dem Burcu offenbar wechseln will, ist unterdessen noch nicht in Sandhausen vorstellig geworden.
Burcus Berater Bektas Demirtas schloss derweil gegenüber der Rhein-Neckar-Zeitung einen Verbleib seines Schützlings in Sandhausen nicht aus und betonte, eine außergerichtliche Einigung anzustreben und generell „das Beste für den Jungen“ zu wollen.
Dass der türkische U21-Nationalspieler noch einmal für den SVS aufläuft, ist im Moment allerdings eher schwer vorstellbar. Vielmehr dürfte es auf einen Wechsel hinauslaufen, allerdings vermutlich für weniger als die Sandhausen vorschwebende Ablöse. Schließlich weiß man am Hardtwald auch, dass die aktuellen Geschehnisse für den Marktwert Burcus nicht unbedingt förderlich sind und in einem Jahr gar kein Geld mehr fließen würde.