SV Sandhausen: Ablösefreier Abgang von Livan Burcu droht

Arbeitsgericht bestätigt rechtmäßig Kündigung

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Montag, 01.07.24 | 08:21
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Livan Burcu will den SV Sandhausen verlassen. © IMAGO / foto2press

Ein erstes Testspiel beim Landesligisten TSF Dornhan hat der SV Sandhausen am Samstag standesgemäß mit 8:0 gewonnen, wobei die Partie am Ende einer intensiven Trainingswoche gegen einen unterklassigen Gegner natürlich kaum Rückschlüsse auf die neue Saison zuließ.

Während Neuzugang Dominik Baumann als einziger Akteur doppelt traf, war Livan Burcu, der sich zum Trainingsauftakt krank abgemeldet hatte, erwartungsgemäß nicht dabei. Dass der türkische U21-Nationalspieler überhaupt noch einmal für den SVS auflaufen wird, gilt längst als unwahrscheinlich. Mittlerweile droht den Kurpfälzern offenbar aber sogar der Verlust des Youngsters, der in der zurückliegenden Drittliga-Saison in 28 Partien auf vier Tore und fünf Vorlagen kam.

Denn wie der „kicker“ (Ausgabe vom 01.07.2024) berichtet, hat das zuständige Arbeitsgericht Burcus Klage stattgegeben und bestätigt, dass der 19-Jährige seinen nach Vereinsansicht eigentlich bis 2025 datierten Vertrag rechtmäßig zum Ende der vergangenen Saison gekündigt hat. Grund dafür ist wohl, dass der SV Sandhausen kein Ablaufdatum ins Vertragswerk integriert hat.

Ablöseforderung für Darmstadt bisher zu hoch

Sportdirektor Matthias Imhof kündigte in der Folge zwar eine Revision an und sieht den SVS nach wie vor im Recht, doch wäre es keine Überraschung, wenn angesichts des Risikos eines ablösefreien Verlustes die Bereitschaft zu einem Verkauf zu angepassten Konditionen größer würde. Bislang soll der SVS laut „kicker“ 700.000 Euro Ablöse aufgerufen haben, die der grundsätzlich wohl stark interessierte SV Darmstadt 98 aber als zu hoch einstuft.

Um im Fall der Fälle nicht leer auszugehen und einen ansonsten drohenden, möglicherweise auch länger andauernden Rechtsstreit zu vermeiden, ist gut vorstellbar, dass beide Vereine am Verhandlungstisch eine für alle Beteiligten tragfähige Lösung finden. Denkbar zudem, dass sich noch andere Vereine ins Werben um Burcu einschalten, sollte sich dessen Zukunft mit dem SVS klären lassen ohne dass im Nachgang rechtliche Schwierigkeiten drohen.