Sportwetten mit Mathematik

Nicht nur für Profis geeignet

Sportwetten sollen vor allem Freude machen, es ist also nichts dagegen einzuwenden, wenn Ihr einfach aus Spaß ein paar Tipps abgebt. Aber mit Gewinn ist der Fun-Faktor immer etwas größer, außerdem geht es schließlich um Geld, auch wenn Ihr nur kleine Beträge spielt.

Sich bei Profis, die Sportwettten mit Mathematik angehen, etwas abzuschauen, kann daher nicht schaden. Wir zeigen Euch auf, wo Mathematik bei Sportwetten zum Einsatz kommt und wie sie Euch ohne großen Aufwand und Hintergrundkenntnisse helfen kann.

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Wettquoten und Mathematik

Um bei Sportwetten systematisch erfolgreich zu sein, ist es wichtig, die Arbeit der Buchmacher zu verstehen. Das betrifft in erster Linie die Frage: Wie berechnet man Wettquoten?

Faktoren zum Wettquoten berechnen
In erster Linie muss der Buchmacher bei Sportwetten die Wahrscheinlichkeit berechnen, mit der ein Ereignis eintritt. Dafür gibt es keine feste Formel, jeder Wettanbieter hat hier seine eigene Mischung. Nehmen wir als Beispiel eine 1X2-Wette auf Fußball, dann spielen unter anderem folgende Faktoren eine Rolle:

  • Form: Wie hat das Team in den letzten Spielen abgeschnitten?
  • Head-to-Head: Wie gingen die letzten direkten Duelle aus?
  • Aktuelle Entwicklungen: Z.B. Fehlen wichtige Spieler?
  • Wettvolumen: Wie viele Menschen wetten auf das Spiel?

„Faire Quote“ berechnen
Aus den Faktoren werden Wahrscheinlichkeiten ermittelt, die sich zunächst in der sogenannten „Fairen Wettquote“ niederschlagen, also die tatsächlich ermittelte Wahrscheinlichkeit. Bleiben wir bei eine 1X2 Wette z.B. für Bayern vs Augsburg hieße das z.B.:

  • Sieg Bayern: 75%
  • Unentschieden: 17%
  •  Sieg Augsburg: 8%

Die addierten Wahrscheinlichkeiten ergeben 100 Prozent. Europäische Wettquoten berechnen sich nun ganz einfach indem man 100 durch die Wahrscheinlichkeit teilt, also:

  • Sieg Bayern: 100/75 = 1.33
  • Unentschieden: 100/17 = 5.88
  • Sieg Augsburg: 100/8 = 12.5

„Reale Wettquoten“ berechnen
Würde der Wettanbieter die Wetten zu den ermittelten „fairen Wettquoten“ anbieten, würde er keinen Gewinn machen. Deswegen legt er zuvor seine eigene Gewinnspanne fest, die sogenannte Buchmachermarge. Bei den meisten guten Wettanbietern, wie denen in unserer Übersicht liegt diese bei unter 10 Prozent, das heißt über 90 Prozent der Einsätze werden wieder ausgeschüttet.

Nehmen wir der Einfachheit halber an, der Wettanbieter will eine Marge von genau 10 Prozent erreichen, dann multipliziert er die fairen Quoten mit 0,9. Daraus ergeben sich für unser Beispiel folgende reale Wettquoten:

  • Sieg Bayern: 1.33 x 0,9 = 1.20
  • Unentschieden: 5.88 x 0,9 = 5.29
  • Sieg Augsburg: 12.5 x 0,9 = 11.25

Umgekehrt ermittelt Ihr selbst die Gewinnmarge des Wettanbieters, wie folgt: 100/Quote Heimsieg + 100/Quote Unentschieden + 100/Quote Auswärtssieg – 100 = Buchmachermarge. Also in unserem Beispiel:

100/1.20 + 100/5.29 + 100/11.25 – 100 = 11,13

(Die leichte Abweichung kommt durch das Runden zu Stande).

Das Wissen um die einfache Mathematik hinter der Wettquote ist wichtig, um Eure eigenen Chancen zu ermitteln.

Sportwetten mathematisch gewinnen

Wer sich streng an die Mathematik hält, der steigert seine Chancen deutlich. Ein bisschen Fachwissen zum Sport gehört natürlich auch dazu. Jetzt, wo Ihr wisst, wie Quoten berechnet werden, könnt Ihr selbst mit einer einfachen Formel ausrechnen, ob eine Wette sich lohnt, ob sie „Value“ hat.

Value berechnen
Dazu überlegt Ihr Euch selbst, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für ein Ereignis ist. Um bei unserem Beispiel zu bleiben, nehmen wir an, Ihr schätzt die Wahrscheinlichkeit auf einen überraschenden Augsburg-Sieg gegen Bayern mit 15 Prozent. Dann prüft Ihr mit folgender Formel:

Buchmacher-Quote x Wahrscheinlichkeit / 100  = Value

In unserem Beispiel also:

11.13 x 15 / 100 = 1.66

Ist der ermittelte Wert wie hier größer als 1, dann liegt Value vor. In diesem Fall sogar recht viel. Auch wenn natürlich die Wahrscheinlichkeit eines Augsburg-Sieges immer noch nicht hoch ist, lohnt sich doch ein Einsatz.

Sportwetten Wahrscheinlichkeit berechnen
Fachwissen kommt da ins Spiel, wo Ihr selbst für Sportwetten Wahrscheinlichkeit berechnen oder eher einschätzen müsst. Was Euch dabei hilft, sind Quotenvergleiche. Schaut Euch möglichst viele Wettanbieter an, und gibt es einen, dessen Quote auf ein Ereignis deutlich höher ist, als der Durchschnitt der anderen, dann liegt hier Value vor.

Es gibt zudem eine einfache Formel für mathematische Fußball Prognosen. Schaut sich die bisherigen Spiele der Teams an, sagen wir die Ausgänge der jeweils letzten 10 Partien. Wir bleiben bei unserem Beispiel:

  • Bayern: 9 Siege  (90%), 0 Unentschieden (0%), 1 Niederlage(10%)
  • Augsburg: 2 Siege(20%), 4 Unentschieden (40%), 4 Niederlagen(40%)

Um die Wahrscheinlichkeit für einen Augsburg-Sieg zu berechnen, nimmt man nun den Anteil der Bayern-Niederlagen addiert ihn mit dem Anteil der Augsburg-Siege und teilt das Ergebnis durch 2. Also:

10%  + 20% = 30% /2 = 15%

Die Wahrscheinlichkeit eines Augsburger Sieges beträgt nach dieser simplen Formel also 15%. Je mehr Spiele man in die Berechnung einbezieht, desto genauer wird sie natürlich.

Einsatz für Sportwetten mit Mathematik festlegen

Nun wisst Ihr also, ob sich ein Einsatz auf eine Wette auch lohnt, aber die Frage ist noch Wie viel soll ich setzen? Dabei helfen Moneymanagement-Strategien wie z.B. die Kelly-Formel. Sie lautet wie folgt:

(Quote x Gewinnwahrscheinlichkeit dezimal – 1)/(Quote – 1) x Budget = Einsatz

Nehmen wir an, Ihr habt auf Eurem Wettkonto 50€. Die Quote kennt Ihr, Eure Einschätzung der Wahrscheinlichkeit für einen Augsburg-Sieg liegt wie oben gesagt bei 15 Prozent, dezimal ausgedrückt also 0,15.

[(11.13 x 0,15 – 1) / (11.13 – 1)] x 50 = 3.30

Ihr solltet nach dem Kelly-System also nicht mehr als 3.30€ auf den FC Augsburg setzen.

Fazit zu Sportwetten mit Mathematik

Mathematik ist ein gutes Hilfsinstrument, um mit Sportwetten langfristig erfolgreich zu sein. Dabei gibt es schon ganz einfache Formeln, die man auch anwenden kann, wenn man nicht Mathematik studiert hat.

Natürlich gibt es keine Sicherheit von 100%, lasst Euch also nicht vom Kurs abbringen, wenn Ihr mal eine Pechsträhne habt. Bewahrt Ihr bei der Wahl Eurer Wetten und Eurer Einsätze einen kühlen, mathematischen Kopf, dann werdet Ihr lange Spaß mit Sportwetten haben.

TIPP
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