Rot-Weiss Essen: Christoph Dabrowski rückt wieder in den Blickpunkt
Trainer will keine Ausreden gelten lassen
Nur eine Woche nach dem vielumjubelten 3:1-Sieg gegen Tabellenführer Dynamo Dresden hat sich die Stimmung rund um Rot-Weiss Essen komplett ins Gegenteil verkehrt. Am Mittwoch bei der SpVgg Unterhaching (0:4) und am gestrigen Samstag an der heimischen Hafenstraße gegen den SC Verl (0:5) kam RWE zwei Mal in Folge heftig unter die Räder und rutschte in der Tabelle dadurch auf Platz 15 ab, bei nur noch drei Zählern Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.
Den Essener Verantwortlichen war das Entsetzen über den Auftritt der Mannschaft gegen Verl ins Gesicht geschrieben. Der Vorstandsvorsitzende Marcus Uhlig machte anschließend aus seiner Gefühlslage auch kein Geheimnis und griff in der Reviersport zu harschen Worten: „Das ist nicht Rot-Weiss Essen. Man kann in so einem Spiel nicht so auseinanderfallen. Die zweite Halbzeit hat mich über fast die ganze Dauer an ein Trainingsspiel erinnert. So kannst du im Profifußball nicht auftreten – und schon gar nicht kann und darf eine Mannschaft von Rot-Weiss Essen so an der Hafenstraße auftreten! Das ist auch ein Stück weit eine Frage der Ehre. Die Leistungen in den letzten beiden Spielen waren eine absolute Frechheit.“
Am Freitag zum BVB II
Trainer Christoph Dabrowski fand nach Spielschluss nicht auf Anhieb eine Erklärung für die desolate Leistung seiner Elf, vermisste allerdings ein entschlossenes Aufbäumen gegen die sich anbahnende Klatsche: „Es geht darum, das Herz in die Hand zu nehmen. Das haben wir nicht gemacht und das ist mega enttäuschend“, so der RWE-Coach, der sich bei den Zuschauern entschuldigte.
Dass mit Vinko Sapina und Felix Götze zwei defensive Eckpfeiler ausfielen, zudem Kapitän Felix Bastians zur Pause angeschlagen in der Kabine bleiben musste, wollte Dabrowski derweil nicht als Ausreden gelten lassen.
Ob das Trio am Freitag im Derby bei Borussia Dortmund II mitwirken kann, ist aktuell offen. Sicher ist hingegen, dass Björn Rother nach seinem späten Platzverweis gegen Verl ausfällt und sich RWE beim Bundesliga-Nachwuchs ganz anders präsentieren muss. Andernfalls würde wohl zwangsläufig auch wieder über den Trainer diskutiert, der im Umfeld ohnehin schon seit längerem vielfach kritisch gesehen wird.