KFC Uerdingen: Interview mit Alexander Bittroff
"Cottbus ist meine Heimat."
Wenn es am Samstag Energie Cottbus gegen KFC Uerdingen heißt, wird es für einen Spieler auf Seiten des KFC eine ganz besondere Partie. Dabei ist nicht einmal sicher, ob er im Kader sein wird. Denn für Alexander Bittroff, beim FC Energie ausgebildet und groß geworden, läuft es in der neuen Saison bei den Krefeldern alles andere als gut.Warum der Stammspieler der Aufstiegssaison nicht mehr oft zum Kader gehört, wie er damit umgeht und wie er seinen Ex-Verein noch verfolgt, erklärt er im Interview mit Liga-Drei.de.
Herr Bittroff, Uerdingen siegte zuletzt wieder zweimal nach zuvor drei Niederlagen in Folge. Was hat für den Umschwung gesorgt?
Bittroff: „Wir haben uns in den beiden Spielen vorgenommen, uns auf die Grundtugenden zu besinnen: arbeiten, laufen, kompakt stehen, um nach Möglichkeit kein Gegentor zu bekommen. Das hat in den beiden Spielen gut geklappt.
Wenn das erst einmal erfüllt ist, kommen die Torchancen und kommt auch das Glück wieder. So haben wir dann auch Tore gemacht. Hinten zu Null spielen war dafür die Grundvoraussetzung.“
Von der anderen Seite gesehen: Was stimmte nicht bei den drei Niederlagen?
Bittroff: „Wir haben als Mannschaft nicht funktioniert, waren zu weit auseinander und haben zu viele Fehler gemacht. Wir haben die Gegner zu Toren eingeladen. In gewissen Situationen wie gegen Osnabrück hatten wir dazu noch das Pech, in der letzten Minute ein Gegentor zu kriegen. So verlierst du Spiele. Wir sind aber daraus gestärkt hervorgegangen und haben an den Fehlern gearbeitet.“
Den beiden Spielen gegen Braunschweig und Aalen war gemeinsam, dass Sie erstmals nach mehreren Wochen wieder dem Kader angehörten. Was haben Sie zur Krisenbewältigung beigetragen?
Bittroff: „Natürlich ist es für mich keine einfache Situation. Letztes Jahr habe ich noch jedes Spiel gemacht, jetzt bin ich seit dem ersten Spiel nicht mehr im Kader. Die Umstände sind unglücklich, wegen der U23 Regel und eben auch durch einen starken Konkurrenten auf meiner Position.
Was ich in den letzten Wochen tun konnte, was der Trainer jetzt auch bestätigt hat, ist, mich voll reinzuhauen und nicht aufzugeben. Das ist auch nicht meine Art, es geht immer weiter. So habe ich auf mich aufmerksam gemacht und wurde in Braunschweig mit einem Einsatz belohnt.
Zwanzig Minuten sind da nicht viel, man will immer 90 Minuten spielen, aber ich kann nur weiter arbeiten und mich anbieten, auch auf anderen Positionen. In Braunschweig und im Pokal habe ich zum Beispiel auf der Sechs gespielt und habe es ordentlich gemacht. Alles Weitere kann ich nicht beeinflussen.“
Nicht zum Stammpersonal zu gehören ist eine neue Erfahrung für Sie, in all Ihren Vereinen waren Sie stets gesetzt. Wie gehen Sie mental damit um?
Bittroff: „Ich bin kein Typ, der das mit nach Hause trägt. Ich kann da ganz gut abschalten. Natürlich ärgert man sich darüber, aber ich ärgere mich nicht im privaten Bereich. Dort gehört das nicht hin. Man unterhält sich zwar mit bestimmten Personen über die Situation, aber ich kann das gut einordnen.
Ich ziehe meine Lehren daraus und schöpfe auch Kraft daraus. Dass ich Woche für Woche meine Leistung im Training bringe, ist ja auch nicht selbstverständlich in meiner Lage. Ich hoffe, dass das irgendwann mit einem Einsatz von Beginn an belohnt wird.“
Wie konnten Sie abseits des Platzes auf das Team einwirken in der schweren Phase?
Bittroff: „Ich kann nicht so viel beitragen, wie die Jungs, die auf dem Platz stehen. Ich bin jedenfalls kein Quertreiber, wenn es mal nicht läuft. Ich stelle mich in den Dienst der Mannschaft, auch im Training. Als Mannschaft kann man nur weiter, wenn man gut trainiert. Denn so wie man trainiert, sind letztlich die Ergebnisse.“
Beim kommenden Gegner des KFC, dem FC Energie Cottbus, wurden Sie ausgebildet und spielten über Jahre in der 2. Bundesliga. Was verbindet Sie noch mit dem FCE?
Bittroff: „Ich war praktisch mein halbes Leben bei Cottbus. Seit ich zwölf war habe ich dort gespielt, bin zur Schule gegangen und habe dort gelebt. Meine ersten Schritte im Profifußball habe ich dort gemacht, habe fast 14 Jahre dort Fußball gespielt. Das ist meine Heimat.
Es ist ein wunderschönes Gefühl, jetzt zurückzukommen. Ich war ein paar Jahre nicht mehr dort und freue mich darauf. Ob ich spiele, weiß ich nicht, es würde mich dann aber noch mehr freuen. Cottbus ist Teil meines Lebens und wird es auch immer bleiben. Ich kenne noch einige Verantwortliche, unter anderem den Trainer, mit dem ich selbst noch zusammengearbeitet habe.
Er hat mir die Chance gegeben, in der 2. Bundesliga in den Profifußball zu kommen. Ihm habe ich viel zu verdanken. Ich werde viele alte Weggefährten wiedertreffen. Freunde und Familie haben sich schon angekündigt. Da wäre es noch schöner, wenn ich spiele.“
Pelé Wollitz war – wie Sie sagten – auch zu Ihrer Zeit Trainer des FC Energie. Wie oft haben Sie noch Kontakt zu ihm?
Bittroff: „Ab und zu habe ich losen Kontakt. Als ich in Chemnitz war, habe ich ab und zu ein Spiel gesehen. In Meuselwitz sind wir uns mal über den Weg gelaufen und haben gesprochen. Aber wirklich engen Kontakt habe ich nicht.“
Können Sie trotzdem sagen in wie weit er sich verändert hat seit seiner ersten Phase in der Lausitz?
Bittroff: „Ich bin zu weit weg, um die tägliche Arbeit beurteilen zu können. Ich habe ihn in seiner ersten Zeit in Cottbus als sehr guten Trainer kennengelernt. Wenn ihm etwas nicht gefallen hat, hat er dem Spieler offen die Meinung gesagt, was auch vollkommen richtig ist.
Nach dem, was ich im Fernsehen sehe, denke ich, er ist ruhiger geworden, nicht mehr so impulsiv. Aber das ist aus meiner Position schwer zu sagen. Auf jeden Fall freue ich mich, ihn wiederzusehen. Ich kann dann am Wochenende live miterleben, ob er sich verändert hat, oder ob er noch so ist wie früher.“
Neben Uerdingen erwarteten nicht wenige auch von Cottbus eine gute Rolle in der 3. Liga. Was hatten Sie im Sommer Ihrem Ex-Verein zugetraut?
Bittroff: „Ich war überrascht, dass sie nicht viel auf dem Transfermarkt tätig waren. Sie haben im Großen und Ganzen die Mannschaft zusammengehalten, was ein Vorteil ist bei einer Aufstiegsmannschaft. So kann man weit kommen in der 3. Liga. Das hat man zum Beispiel bei Lotte nach deren Aufstieg gesehen.
Dadurch haben sie aber Schwierigkeiten, das Verletzungspech zu kompensieren. Vergleichen kann man das mit dem KFC nicht, da es finanziell eine andere Liga ist. Sie haben aber aus den wenigen Mitteln das Maximale herausgeholt. Das hat sich gezeigt, als sie letztes Jahr souverän aufgestiegen sind.“
Fast die Hälfte der Saison ist rum, wohin geht die Reise beim KFC und Energie Cottbus?
Bittroff: „Das ist nicht so einfach zu sagen. Ich hoffe, dass Cottbus nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird und einen Platz im Mittelfeld erreichen kann. Darauf könnten sie aufbauen, um dahin zu kommen, wo sie einmal waren.
Für uns ist das Zeil klar oben mitzuspielen. Wir haben viele gute Spieler, da kann es nur heißen, oben dranzubleiben und langfristig oben anzuklopfen. Da spielen jedoch viele andere Faktoren eine Rolle, die man nicht beeinflussen kann: Glück, Pech, Verletzungen, es kann viel passieren.“
Wäre ein verpasster Aufstieg mit diesem Kader nicht eine Enttäuschung?
Bittroff: „Wir haben sicher einen starken Kader und auch gute finanzielle Möglichkeiten. Dementsprechend wollen wir oben mitspielen. Aber wir sind eben auch ein Aufsteiger, auch wenn wir kein normaler Aufsteiger sind.
Wenn es am Saisonende klappen sollte mit dem Aufstieg, freuen wir uns, wenn es nicht klappt, gilt es, im nächsten Jahr wieder anzugreifen. Natürlich wären wir enttäuscht, wenn wir knapp scheitern, aber das ist jetzt schwer abzusehen.“
Zum Abschluss: Sie sind wie gesagt sehr heimatverbunden. Überlegt man mit 30 Jahren schon, ob es nochmal zurück nach Cottbus gehen könnte, in welcher Rolle auch immer?
Bittroff: „Klar denkt man schon mal über das Karriereende nach. Aber ich bin mit 30 noch sehr fit und habe keine schwereren Verletzungen gehabt in meiner Karriere. Am Ende der Karriere kann man sich alles vorstellen, gerade wenn es mit dem Heimatverein zu tun hat. Wenn es beide Seiten dann wollen, bin ich nicht abgeneigt, dort etwas zu machen. Das ist aber noch weit weg und noch nicht der Rede wert.“
Herr Bittroff, vielen Dank für das Interview!
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