Viktoria Köln: Interview mit Marcel Gottschling

Den Druck haben wir uns selbst erarbeitet

Autor: Andreas Breitenberger Veröffentlicht: Mittwoch, 17.05.2017 | 17:37
Marcel Gottschling von Viktoria Köln

Will in die 3. Liga. Marcel Gottschling sieht die Viktoria für die Aufstiegsspiele gut gerüstet. ©Imago/Manngold

Am 28. Mai und 1. Juni spielt Viktoria Köln gegen den FC Carl Zeiss Jena um den Aufstieg in die dritte Liga. Einen großen Anteil am Meistertitel der Viktoria hat Marcel Gottschling. Der Neuzugang aus Rostock wurde auf Anhieb zum Leistungsträger bei den Kölnern. Im exklusiven Liga-drei.de-Interview spricht der 23-jährige über die Relegationsspiele, seinen auslaufenden Vertrag und über kölsche Musik in der Kabine.

Herr Gottschling, souveräner Meister, mit 91 Toren die beste Offensive der Liga: Was macht Viktoria Köln so stark?
Marcel Gottschling: „Die 91 Tore sprechen für sich, vor allem in einer so starken Liga wie der Regionalliga-West. Wenn wir den Ball verlieren, gehen wir sofort hinterher und haben meist schon in des Gegners erstem Drittel eine Balleroberung. Dann sind wir innerhalb von zwei, drei Sekunden vor dem Tor. So erarbeiten wir uns in jedem Spiel Chancen für drei oder vier Tore.“

Welchen Anteil hat der Trainer Marco Antwerpen am Erfolg der Mannschaft?
Gottschling: „Einen großen, vor allem an den 91 Toren. Er gibt uns vor, dass wir wenig Ballverluste haben und im vorderen Drittel direkt agieren sollen. Durch die Balleroberungen ist der Weg zum Tor nicht mehr so weit. Das hat er vorgegeben, wir haben versucht das umzusetzen und so hat es auch geklappt.“

„ Müssen uns auf zweikampfbetontes Spiel einstellen ”
über Carl Zeiss Jena

Was erwarten Sie im Aufstiegsspiel gegen Jena?
Gottschling: „Viele Fans, gerade im Heimspiel von Jena. Man weiß ja, im Osten sind alle ein bisschen fußballverrückt. Wir müssen uns auf ein sehr zweikampfbetontes Spiel einstellen. Es ist wichtig, dass wir dagegenhalten. In zwei Spielen kann immer alles passieren. Wir müssen von der ersten bis zur letzten Minute voll da sein.“

Jena bekam zuhause nur acht Gegentore, wie wollen Sie die Defensive knacken?
Gottschling: „Es wird nicht einfach. Defensiv stehen sie auf jeden Fall sehr gut. Wenn wir deren Spielaufbau so früh wie möglich unterbrechen und dadurch den Ball erobern, werden wir auf jeden Fall unsere Chancen bekommen. Vor dem Tor sind wir eiskalt, das heißt wir werden diese Chancen dann auch nutzen.“

Jena schwächelt nach der feststehenden Meisterschaft. Ist das ein Thema in der Mannschaft?
Gottschling: „Als wir als Meister feststanden haben wir im Pokal gegen Bonn und danach das Spiel in Spockhövel verloren. Man hätte das gleiche also auch über uns sagen können. Nach der Meisterschaft hat jede Mannschaft einen kleinen Leistungsabfall, aber ich glaube nicht, dass dieser in den Relegationsspielen zu sehen sein wird. Jena wird 100 Prozent geben, wie wir auch. Wie die Spiele vorher ausgegangen sind, spielt keine Rolle mehr.“

Zweikampf zwischen Schorr und Gottschling

Drittliga-erfahren, 20-mal stand Marcel Gottschling für die Profis von Hansa Rostock auf dem Platz. ©Imago/objectico

Daniel Reiche, Sascha Eichmeier und Sven Kreyer fallen verletzt aus. Müssen Sie jetzt mehr Verantwortung übernehmen?
Gottschling: „Wir haben dieses Jahr das Glück, dass wir jeden Spieler ersetzen können. Natürlich ist es bitter, dass drei Stammkräfte, die uns in der Meisterschaft weit nach vorne gebracht haben, fehlen. Jetzt sind wir alle noch mehr gefordert, gerade für die verletzten Spieler Gas zu geben. Sie haben uns zur Meisterschaft geführt und das sind wir ihnen schuldig.“

„ Die Stimmung wird einfach geil sein und darauf kann sich jeder Spieler freuen ”
über das Spiel in Köln

Der Druck bei KO-Spielen ist immer enorm. Wie wollen Sie diesem Druck standhalten?
Gottschling: „Den Druck haben wir uns selbst erarbeitet, indem wir Meister geworden sind. Das hat Viktoria Köln die Jahre davor nicht geschafft. Das erste große Ziel haben wir jetzt erreicht. Auf die zwei kommenden Spiele können wir uns freuen. In beiden Partien wird das Stadion ausverkauft sein, die Stimmung wird super. Wir müssen 100 Prozent geben, dann bin ich fest davon überzeugt, dass wir es schaffen können.“

Die Euphorie bei Viktoria und den Fans ist riesig. Wie viel positiven Einfluss auf die Mannschaft haben die Fans?
Gottschling: „Die Stimmung wird einfach geil sein und darauf kann sich jeder Spieler freuen. Dann geht man mit einem noch besseren Gefühl in die Partie. Jeder Spieler gibt ein bisschen mehr Gas, um sich nach dem Spiel feiern lassen zu können. Vor allem wenn das Spiel ausverkauft ist.“

Köln spielt zuerst zuhause, das Rückspiel findet in Jena statt. Ein Nachteil?
Gottschling: „Wenn man das Rückspiel zuhause hat, könnte man den Vorteil daraus ziehen, dass man das Ding vor dem Heimpublikum klarmachen kann. Aber auch wenn wir erst zuhause spielen und 1:0 gewinnen sollten, wissen wir ganz genau: Wenn wir ein Auswärtstor schießen, dann müssen die drei machen. Das könnte also theoretisch ein Vorteil für uns sein. Ich glaube richtige Vor- und Nachteile gibt es in Hin- und Rückspiel gar keine.“

„ Wenn man Meister wird, gibt es eigentlich keinen Grund zu wechseln. ”
über seinen auslaufenden Vertrag

Die meisten Mannschaften pushen sich mit Musik, Eintracht Braunschweig hat zum Beispiel eine Aufstiegs-Playlist. Was läuft bei Viktoria in der Kabine?
Gottschling: „Bei uns macht das Hamza Saghiri, der hat immer ganz gute Musik. Manchmal ist ein bisschen Black dabei und nach dem Spiel, wenn wir feiern, kölsche Musik. Er hat dann sicher auch die richtigen Lieder für die Aufstiegsspiele.“

Ihr Vertrag läuft im Sommer aus. Bleiben Sie nur bei Aufstieg?
Gottschling: „Das mache ich nicht am Aufstieg fest. Wenn man Meister wird, gibt es eigentlich keinen Grund zu wechseln. Ich fühle mich wohl in Köln, die Stadt ist super. Außerdem komme ich mit der Mannschaft und dem Trainer gut klar. Der erste Ansprechpartner ist auf jeden Fall Viktoria Köln. Ich würde mich freuen, wenn die Zusammenarbeit weitergeht.“

Sie können auf den Flügeln, sowie im offensiven Mittelfeld spielen. Wo sehen Sie sich am besten?
Gottschling: „In erster Linie spiele ich immer da, wo mich der Trainer aufstellt. Wenn ich mich einschätzen müsste, würde ich mich auf der rechten Mittelfeldposition sehen. Mit meiner Schnelligkeit und dem aggressiven Anlaufen passe ich dort am besten rein.“

Vielen Dank für das Interview, Herr Gottschling!

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