VfR Aalen: Interview mit Robert Müller
Der Innenverteidiger über die neue Situation bei seinem Klub
Aufgrund des gestellten Insolvenzantrags sollen dem VfR Aalen neun Punkte abgezogen werden. Wenn das DFB-Urteil bestätigt wird, dann würden sich der Verein von der Ostalb auf einmal im Abstiegskampf befinden. Wie Innenverteidiger Robert Müller mit der neuen Situation umgeht, verrät der 30-Jährige im Interview mit Liga-Drei.de!
Herr Müller, was ist das für ein Gefühl, wenn man von einem auf den anderen Moment vom Aufstiegsaspiranten zum Abstiegskandidaten werden könnte?
Robert Müller: „Sicherlich kein schönes. Unser Ziel war es von vornherein, möglichst schnell 45 Punkte gegen den Abstieg zu holen. Dass natürlich mitten in der Saison eine solche Hiobsbotschaft kommt, war so nicht zu erwarten. Trotzdem müssen wir das Beste daraus machen und man sieht, dass die Mannschaft die Situation hervorragend annimmt. Seitdem wir die Nachricht bekommen haben, hat sich unser Fußball nicht verändert.“
Wie hat die Mannschaft auf diese Nachricht reagiert?
Müller: „Das war schon ein Schock-Moment. Man weiß nicht, was kommt. Es ist erstmal schwer zu begreifen, was da genau passiert. Das hat sicher ein paar Tage gedauert, bis das in den Köpfen der Mannschaft richtig angekommen ist. Da gab es viele Fragezeichen, aber das hat sich in den letzten Wochen ein bisschen gelegt. Uns wurde von den Verantwortlichen alles Wichtige erklärt. Aber es ist schon schwierig, wenn man auf einmal sieht, dass man im Abstiegskampf ist. Da muss man schon ziemlich stabil im Kopf sein. Und das klappt bis jetzt ganz gut.“
Das kann man so sagen. Sportlich gab es mit zwei Siegen in Folge eine bärenstarke Reaktion des VfR: Erst gegen Großaspach, dann in Halle. Standen diese beiden Partien unter dem Motto „Jetzt erst recht“?
Müller: „Klar haben wir uns erhofft, dass das Urteil anders lauten würde. Nichtsdestotrotz haben wir gesagt, dass wir einfach das machen müssen, was wir bisher gemacht haben: Nämlich guten Fußball spielen und versuchen, die Spiele nicht Unentschieden zu spielen – davon hatten wir schon genug. In den letzten beiden Spielen haben wir sehr konsequent und effektiv gespielt, was uns zuvor oft ein bisschen abhanden gekommen ist. Es macht momentan einfach Laune mit der Truppe.“
Gehen Sie nun irgendwie anders in die anstehenden Spiele oder ist da alles beim Alten geblieben?
Müller: „Die Grundeinstellung hat sich nicht verändert. Wir wollen jedes Spiel gewinnen, das steht außer Frage. Wenn das nicht so wäre, bräuchten wir nicht kicken, sondern könnten auch irgendwo auf den Bauernhof gehen.
Aber wir wissen alle: Durch den voraussichtlichen Punktabzug wird die Situation eine andere. Es geht um viele Jobs, um die Zukunft des Vereins. Wir wissen, dass wir diese positiv gestalten können, wenn wir die letzten Spiele gewinnen. Das war vorher nicht anders, aber der Druck ist größer geworden. Verlieren ist jetzt praktisch verboten.“
Sie sind einer der wenigen der Feldspieler der 3. Liga, die in dieser Saison noch keine Minute verpasst haben. Werden die Knochen jetzt – wo die Spielzeit auf die Zielgerade einbiegt – nicht langsam müde?
Müller: „Ein wenig schon, aber das geht jedem Spieler und jeder Mannschaft so. Wir haben eine gute Fitness, die Truppe ist sehr homogen. Aber natürlich merkt man die vielen Spiele, gerade jetzt im März und April. Das sind die beiden Monate, in denen sehr viel entschieden wird. Da habe ich bei unserer Mannschaft ein sehr gutes Gefühl.“
Bemerkenswert ist außerdem, dass Sie als Innenverteidiger in dieser Saison erst 3-mal Gelb gesehen haben. Wie schaffen Sie es, immer so fair zu spielen?
Müller: „Ich bin halt nicht der große Holzhacker. Ich versuche, den Zweikampf zu antizipieren und letztlich immer einen Schritt vor dem Stürmer am Ball zu sein. Da weiß ich einfach, wie ich mich zu verhalten habe, um wenig zu foulen und trotzdem an den Ball zu kommen. Das ist aber auch dem geschuldet, dass ich jetzt keine 20 mehr bin. Ich habe ja schon ein paar Spiele gemacht und weiß, was ich tun muss.“
Gab oder gibt es in dieser Hinsicht ein Vorbild?
Müller: „Ich fand Josip Simunic, mit dem ich bei Hertha BSC zusammengespielt habe, mit seiner Spieleröffnung und seiner Technik phänomenal. Viele wissen gar nicht, dass er ein unfassbar begnadeter Techniker war. Wenn im Training ‚Fünf gegen Fünf‘ gespielt wurde, hat Josip teilweise zwei Leute auf dem Bierdeckel schwindelig gespielt. Und der konnte im Sitzen Dinge mit dem Ball anstellen, die können manche im Stehen nicht. (lacht)“
Ihr Vertrag in Aalen hat sich automatisch bis 2018 verlängert, allerdings gilt der Kontrakt nur für die 3. Liga. Was passiert im Falle eines Abstiegs des VfR?
Müller: „Das ist momentan gar kein Thema für mich. Ich rechne in diesem Jahr trotz allem nicht mit dem Abstieg.“
Sollten die neun Punkte Abzug aber Bestand haben, dann käme es am Samstag zu einem echten Abstiegsduell mit dem FSV Frankfurt. Worauf wird es dabei besonders ankommen?
Müller: „Wir müssen einfach das zeigen, was wir schon in den letzten Spielen abgerufen haben. Wir waren gegen Großaspach ziemlich präsent in den Zweikämpfen und sehr viel agiert statt reagiert. Da haben wir auch gut den Ball laufen lassen und waren sehr effektiv – genauso wie zuletzt in Halle.
Dieser Biss und dieser Wille zählen, wenn man dort unten steht. Das sind die Grundtugenden. Wenn man die nicht abrufen kann, wird es schwer. Aber da habe ich bei uns momentan keine Angst, dass wir das nicht schaffen.“
Vielen Dank für das Interview, Herr Müller!
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