VfL Osnabrück: Interview mit Halil Savran
Der verletzte Kapitän vor dem Duell gegen seinen Ex-Klub
Halil Savran konnte in der laufenden Saison nur zwölf Partien für den VfL Osnabrück bestreiten. Zwischen Mitte September und Mitte November fiel der Kapitän mit einem Mittelfußbruch aus, in der Winter-Vorbereitung zog er sich dann einen Knorpelschaden zu. Wie sehr den 31-Jährigen die langen Pausen wurmen und was er von seinen Teamkollegen beim Spiel am Sonntag gegen seinen Ex-Klub Hansa Rostock erwartet, hat uns Halil Savran im Interview verraten!
Herr Savran, die wichtigste Frage vorneweg: Wie geht es Ihnen momentan?
Halil Savran: „Danke, den Umständen entsprechend ganz gut. Wirklich gut würde es mir gehen, wenn ich heute mit der Mannschaft trainieren und Sonntag spielen könnte. Aber zumindest gibt es aktuell keine Komplikationen, ich habe keine Probleme mit Schwellungen oder sonstigen Dingen im Knie. Der Stand der Verletzung ist so, wie er zum jetzigen Zeitpunkt sein sollte.“
Sie fallen bis Saisonende aus. Wie sehr schmerzt es, gerade jetzt in der entscheidenden Phase nicht dabei sein zu können?
Savran: „Das ist schon sehr, sehr schmerzhaft. Aber das war vom ersten Tag an so. Richtig weh tat es in der Phase, als wir von den Ergebnissen her nicht so gute Spiele dabei hatten. Da wäre ich gerne dabei gewesen, um die Mannschaft unterstützen zu können. Man muss lernen, damit umzugehen – eine so lange Verletzungspause hatte ich bisher nicht. Aber ich versuche trotzdem, aus allem das Positive herausziehen. Das mit dem Knie bekomme ich schon hin.“
Ihre Mannschaft, der VfL Osnabrück, hatte lange mit einem Tief zu kämpfen. Inwiefern konnten Sie als verletzter Kapitän Ihre Teamkollegen in dieser schweren Phase unterstützen?
Savran: „Ich bin, obwohl ich meine Reha in Berlin mache, bei den meisten Spielen dabei. In der Phase, wo es nicht so lief, war ich auch mal einige Tage am Stück in Osnabrück. Da wollte ich einfach ein bisschen näher an der Mannschaft sein, habe mit dem einen oder anderen Kollegen gesprochen und mich mit dem Trainer ausgetauscht. Ich habe alles versucht, um der Mannschaft zu helfen. Aber am Ende des Tages kann sich jeder einzelne Spieler nur selbst helfen.“
Zwischenzeitlich war von einigen Fans bereits gefordert worden, dass Trainer Joe Enochs beurlaubt werden müsse. Wie ist die Mannschaft mit diesen kritischen Stimmen umgegangen?
Savran: „Es ist schon sehr ordentlich, was der Trainer bewirkt hat – immerhin spielen wir jetzt das zweite Jahr in Folge oben mit. Und dass man mal einen kleinen Hänger bekommt, war zu erwarten. Man darf auch nicht vergessen, dass nicht nur ich, sondern auch Christian Groß lange verletzt ausgefallen ist – also der Kapitän und Vize-Kapitän.
Ich glaube nicht, dass es so viele Mannschaften gibt, die das wegstecken können. Dazu haben wir viele Spieler aus der Regionalliga verpflichtet, die jetzt Stammspieler sind. Und wir sind auf dem dritten Platz! Die Erwartungshaltung bei den Fans soll ruhig hoch sein, aber dass der Trainer so schnell in Frage gestellt wurde, war weder für mich noch für die Mannschaft eine angebrachte Kritik.“
Wie wichtig ist es für den VfL, dass zumindest Ihr Stellvertreter Christian Groß nun wieder zurück ist?
Savran: „Er ist ein ganz, ganz wichtiger Spieler im Mittelfeld, der eine gewisse Ruhe und Erfahrung hat. ‚Grosso‘ weiß, wann man den Ball fordern muss und ist in jedem Zweikampf präsent. Für die Mannschaft und das Trainerteam war es also wirklich sehr wichtig, dass er seine Verletzung schneller als gedacht auskuriert hat und jetzt wieder auf dem Platz mithelfen kann.“
Einer, mit dem kaum jemand gerechnet hat, startet gerade richtig durch: Ihr eigentlicher Sturmpartner Kwasi Okyere Wriedt. Hätten Sie damit gerechnet, dass er so bei den „Lila-Weißen“ einschlagen würde?
Savran: „‚Otschi‘ hat schon gute Anlagen, aber man muss auch ein Stück weit Ruhe bewahren. So wie es der Trainer am Anfang gemacht hat: Er hat ihm ein paar Spiele Zeit gegeben, erst am 8. Spieltag gegen Erfurt hat ‚Otschi‘ sein erstes Tor gemacht. Und das zahlt sich jetzt aus, im Moment geht er durch die Decke.“
Mit dem 2:1 in Regensburg gelang Osnabrück am Wochenende erstmals seit Oktober wieder ein Auswärtssieg. War das jetzt die Wende hin zum Guten?
Savran: „Das wird man sehen. Dieser Auswärtssieg tut gut. Mit einem Heimsieg am Sonntag würde das Ganze natürlich noch besser schmecken.“
Den bis dato letzten Auswärtssieg feierte Osnabrück in Rostock, den kommenden Gegner. Hansa ist Ihr Ex-Klub. Haben Sie noch Kontakt zu ehemaligen Spielern oder Vereinsmitarbeitern beim FCH?
Savran: „Nicht tagtäglich. Aber mit Jungs wie Marcel Schuhen, Maximilian Ahlschwede oder Marcel Ziemer habe ich schon hin und wieder Kontakt.“
Rostock braucht dringend Punkte im Abstiegskampf. Leiden Sie mit Ihrem alten Verein noch ein wenig mit?
Savran: „Ja, klar. Es ist für mich nicht schön zu sehen, wie die Jungs in den Schlamassel hereinrutschen. Die hatten schon andere Ziele und waren ja auch lange gut dabei. Aber im Endeffekt ist die 3. Liga nicht ganz einfach und vor allem nicht planbar. Von daher tut es mir schon leid für die Jungs, die ich dort noch kenne, aber auch für das Umfeld.“
Glauben Sie, dass es für Rostock tatsächlich noch einmal richtig eng wird?
Savran: „Nein. Die Mannschaft ist ja eigentlich schon sehr stabil. Hansa fehlt halt momentan das Glück, mal einen Sieg einzufahren. Aber die Mannschaft steht defensiv ganz gut und hat sehr erfahrene Leute. Deswegen glaube ich nicht, dass es noch einmal eng wird.“
Worauf wird es für den VfL am Sonntag ankommen, damit er auch das dritte Spiel in Folge gewinnt?
Savran: „Rostock wird auch am Sonntag defensiv gut stehen und hat sehr, sehr zweikampfstarke Spieler. Da müssen wir die Geduld haben. So ein Spiel entscheidet sich nicht nach 20 Minuten – es kann sein, dass das entscheidende Tor auch erst in der 90. Minute fällt. Wir müssen, gemeinsam mit unseren Fans, die Ruhe bewahren und den richtigen Schlüssel finden.“
Herr Savran, vielen Dank für das Interview und weiterhin gute Besserung!
Die Tormusik ist ein wichtiger Bestandteil eines jeden Fußballspiels. Sie wird gespielt, wenn ein Tor erzielt wird und soll die Freude und den Jubel der Fans zum Ausdruck bringen. Oftmals handelt es sich dabei um bekannte Lieder oder Melodien, die mit dem Verein oder der Nationalmannschaft in Verbindung gebracht werden. Die Tormusik kann auch dazu beitragen, die Stimmung im Stadion zu heben und die Spieler zu motivieren.