Osnabrück vs Unterhaching: Interview mit Ex-Spieler Paul Thomik
"Ob ein Hachinger Aufstieg diese Saison gut wäre, bezweifle ich."
Paul Thomik brachte es in seiner Karriere auf knapp 120 Zweitligaspiele, die meisten davon im Dress des VfL Osnabrück. Sein Debüt in dieser Spielklasse feierte er jedoch für Unterhaching. Vor dem direkten Duell dieser beiden Vereine spricht der 32-Jährige, der aktuell für den SV Heimstetten in der Bayernliga aktiv ist, bei Liga-Drei.de über die Personalpolitik bei der Spielvereinigung, lila-weiße Fans und seine ehemaligen Trainer.
Herr Thomik, Sie kicken aktuell wieder in München, beim SV Heimstetten in der fünften Liga. Wie kam es dazu?
Paul Thomik: „Ich hatte mich in München nach einer neuen Stelle umgeschaut und bin dann bei BMW im Controlling gelandet. Ganz mit dem Fußball aufhören wollte ich jedoch nicht und habe mich dann nach einer Möglichkeit umgeschaut, die ich mit meinem Beruf kombinieren kann und wo das Training am Abend stattfindet.
Es war mir aber wichtig, dass es Spaß macht und auch qualitativ noch passt. Beim SV Heimstetten bin ich dann über Kontakte gelandet. Und jetzt sehe ich zu, dass wir in die Regionalliga aufsteigen.“ (lacht)
Die meisten Spiele in Ihrer Karriere bestritten Sie für Osnabrück. Wieso war der VfL für Sie eine besondere Karriere-Station?
Thomik: „Das ist schwer zu sagen, so etwas entwickelt sich auch immer. Ich hatte überall, wo ich gespielt habe, eine gute Zeit. Der VfL hat sich in den fünf Jahren, in denen ich dort aktiv war, auch zu meiner Heimat entwickelt.
Meine Eltern kommen aus der Gegend, auch meine Frau hat mich nach Osnabrück begleitet. Es war eine sehr schöne Zeit. Auch wenn ich nirgendwo eine schlechte Zeit hatte, war Osnabrück aber vielleicht die intensivste Station meiner Karriere.“
Verfolgen Sie die Situation der Lila-Weißen momentan?
Thomik: „Auf jeden Fall. Jeden Verein, für den ich gespielt habe, verfolge ich. Auch bei den Amateuren des FC Bayern schaue ich gelegentlich vorbei. Durch meine Zeit im Fußballgeschäft habe ich viele Freunde gefunden, die man dann immer mal wiedersieht.“
Osnabrück ist ein gefühlter Zweitligist, schafft allerdings den Aufstieg seit Langem nicht…
Thomik: „Ja, das stimmt. In dieser Saison war der Start sehr schlecht, die Lage war zwischenzeitlich schon sehr prekär. Zuletzt gab es unter Daniel Thioune allerdings einige Siege, sodass sich die Situation im Abstiegskampf etwas entspannt hat und das Team Punkte einfahren konnte.
Da unten hat der VfL aber definitiv nichts zu suchen, man hätte natürlich eher im Aufstiegsrennen mit Osnabrück gerechnet. Aber es kann ein sehr langer Weg sein, bis der VfL mal wieder in der 2. Bundesliga spielt. So einfach ist das nicht.“
Worin liegen die Gründe für die verpassten Aufstiege in letzter Zeit?
Thomik: „Es ist schwierig, da eine passende Aussage zu treffen. Zu meiner Zeit war es immer sehr eng, oft sind wir erst in der Relegation gescheitert. Es entscheiden dann Nuancen, da wird Fußball eben zum Tagesgeschäft. Gegen Dresden haben wir 2012/13 das Hinspiel mit 1:0 gewonnen und dabei noch einen Elfmeter vergeben, im Rückspiel gab es dann die 0:2-Niederlage. So ist Fußball, manchmal ist der Gegner eben stärker.“
Mit aktuellen Osnabrückern wie Alexander Dercho oder Halil Savran standen Sie noch gemeinsam auf dem Feld. Haben Sie noch Kontakt?
Thomik: „Ja, der Kontakt ist noch da. Auch mit Nico Feldhahn, der aktuell für die Bayern-Reserve kickt und mit dem ich sowohl in Unterhaching als auch Osnabrück zusammengespielt habe, habe ich noch Kontakt. Aber auch mit Christian Groß, Alexander Dercho, Konstantin Engel, Marcos Alvarez oder Halil Savran spreche ich regelmäßig. Wir telefonieren nicht wöchentlich, aber ab und zu tauschen wir uns immer noch aus.“
Sie kamen bei den Osnabrücker Fans immer gut an…
Thomik: „Die Fans in Osnabrück waren überragend. Gemeinsam mit den Anhängern von Union Berlin waren das die besten Fans, die ich in meiner Laufbahn erleben durfte. Jeder Verein wünscht sich eine solche Unterstützung. In Unterhaching ist der Support leider nicht so groß, das war irgendwie schon immer ein kleines Problem.“
Beim kommenden Gegner der Osnabrücker, der SpVgg Unterhaching, machten Sie in der Saison 2005/06 Ihre ersten Schritte im Profifußball. Können Sie sich noch an die erste Partie erinnern?
Thomik: „Natürlich, als wenn es gestern gewesen wäre (lacht). Wir haben gegen Paderborn gespielt. Der Sechser von denen hat immer lange Diagonalbälle auf Benjamin Schüßler geschlagen, das war anstrengend.
Der hatte aber auch einen Sahnetag erwischt. Ich habe einige Zweikämpfe verloren und auch einen Elfmeter verschuldet. Den hat Philipp Heerwagen aber zum Glück gehalten. Am Ende haben wir aber 3:0 gewonnen. Ende gut, alles gut – oder?“
Sie wechselten damals aus der zweiten Mannschaft von Bayern München nach Haching. Bis heute geht die SpVgg mit Jugendspielern aus dem Münchner Raum den gleichen Weg. Kann Haching so auch in die zweite Liga vorstoßen?
Thomik: „Das glaube ich schon. Unterhaching hat extrem talentierte und fähige Spieler. In Verbindung mit den erfahrenen Akteuren ist das ein guter Mix. Mit Sascha Bigalke, Dominik Stahl oder Stephan Hain verfügt Unterhaching zudem über mehrere Spieler, die bereits in der 2. Bundesliga aktiv gewesen sind.
Die jungen Spieler stammen oftmals aus dem Jugendbereich großer Vereine und sind daher top ausgebildet. Ob ein Aufstieg in dieser Saison jedoch schon ratsam wäre, bezweifle ich. Auch wenn es für den Verein natürlich sehr schön wäre, kann das noch zu früh kommen. Das habe ich bei den Würzburger Kickers miterlebt.“
Sie sind in Ihrer Karriere viel herumgekommen, haben auch unter Trainern wie Hermann Gerland oder „Pele“ Wollitz gekickt. Von wem haben Sie am meisten mitgenommen?
Thomik: „Rückblickend finde ich es super spannend, mehrere Trainer erlebt haben zu dürfen. Ich habe eigentlich von jedem etwas mitgenommen. Wenn man bei Bayern München spielt und in der zweiten Mannschaft das Trikot überzieht, dann wird man vielleicht auch schnell übermütig.
Wenn dann Herman Gerland kommt und einem signalisiert, dass der Schritt in den Profibereich noch weit entfernt ist und man viel an sich arbeiten muss, dann ist das ein Segen. Pele Wollitz war natürlich der emotionale Typ, so eine Art Spaß-Fußballer.
Im Vergleich dazu gibt es dann Typen wie Maik Walpurgis, der ein unglaublicher Freund von Systemen und Taktik ist. Er hat immer einen genauen Plan davon, wie er spielen lassen will und weiß zudem, was der Gegner drauf hat. Bernd Hollerbach hingegen wollte in der Offensive immer Freigeister haben, in der Defensive hat er auf Typen gesetzt, die den Laden dichthalten.“
Wie sehr reizt es Sie, später mal selbst an der Seitenlinie zu coachen?
Thomik: „Ich kann mir das schon vorstellen und habe mich auch schon mit den Lizenzen beschäftigt. Für den B-Schein habe ich auch schon Trainingseinheiten absolviert, aber den Schein muss ich noch machen.“
Vielen Dank für das Interview, Herr Thomik!
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