KSC: Interview mit Marvin Pourié
"Da sitzt schon ein tiefer Stachel."
Zwischenzeitlich schien der KSC wieder auf dem Weg nach oben, nach zuletzt zwei Niederlagen aber ist die Euphorie bis auf Weiteres gedämpft. Marvin Pourié konnte immerhin gegen Wehen Wiesbaden sein Torekonto auf vier hochschrauben. Zuletzt gelangen ihm 2014/15 mehr Tore in der Meisterschaft. Mit Liga-Drei.de spricht er über seinen wiedergefundenen Torriecher, die schwankenden Leistungen des KSC und sein nahendes Vertragsende.
Herr Pourié, in den letzten fünf Partien haben Sie vier Treffer erzielt. Was hat den Knoten endlich zum Platzen gebracht?
Marvin Pourié: „Ich habe nicht aufgegeben, sondern immer weiter gemacht und im Training hart gearbeitet. Es war jetzt nicht so, dass in den ersten Spielen, in denen ich meine Chancen nicht nutzen konnte, bei mir Zweifel aufgekommen wären. Ich habe mir keinen Kopf gemacht. Für mich war es klar, dass der Knoten zeitnah auch platzen wird.“
Nachdem Sie die ersten sechs Partien eben nicht getroffen haben, mussten Sie am siebten Spieltag 90 Minuten auf der Bank schmoren. Wie sehr hat Sie das im Anschluss motiviert?
Pourié: „Die Sache ist klar, ich möchte jedes Spiel spielen – auch über 90 Minuten. Klar ist aber auch, dass wir in der Offensive breit besetzt sind und viele Spieler bei uns in den Startlöchern sitzen und auf ihre Möglichkeit warten. Ich hatte in den ersten sechs Spielen nicht getroffen, obwohl ich auch meine Torchancen hatte.
Und dann ist es konsequent, dass ich mal auf der Bank sitze. Im Training habe ich aber nicht nachgelassen, bin drangeblieben und dann kam eben das Ding gegen Uerdingen. Seitdem ist der Knoten geplatzt.“
Seit Januar sind Sie in Karlsruhe. Wie bewerten Sie Ihre bisherige Zeit beim KSC?
Pourié: „Als sehr schön und als sehr aufregend. Für einen Verein wie den KSC zu spielen ist etwas Besonderes und für mich ein tolles Erlebnis. Gut, dadurch dass wir den Aufstieg in der Relegation verpasst haben, sitzt da schon ein tiefer Stachel, denn jeden von uns hätte es höllisch gefreut, wenn wir die Saison durch den Aufstieg gekrönt hätten. Aber bis jetzt bin ich hochzufrieden.“
Was genau macht Sie so zufrieden in Karlsruhe?
Pourié: „Es ist ein familiärer Verein, der auch familiär geführt wird. Das imponiert mir. Das war auch ausschlaggebend, als mir Alois Schwartz und Oliver Kreuzer das tolle Projekt vorgestellt haben, bei dem ich mitwirken sollte, um etwas Großes zu erreichen mit dem KSC.“
Ihr Vertrag läuft dennoch im Sommer 2019 aus. Wie sehr beschäftigen Sie sich schon damit?
Pourié: „Wir sind jetzt gerade dabei, uns zu unterhalten und alles andere, was dann kommt, wird man im Anschluss sehen.“
Kommen wir mal zu dem Tagesgeschäft. Am Wochenende geht es nach Unterhaching. Was muss da besser laufen als zuletzt, um die letzten beiden Saisonniederlagen wieder auszumerzen?
Pourié: „Also, in Rostock kann man verlieren. Wobei ich sage, dass wir das Spiel eigentlich dominiert haben. Gegen Wehen Wiesbaden muss man wirklich sagen, dass es bodenlos war von uns. Es war nichts davon zu sehen, was wir wochenlang in jedes Spiel reingeschmissen haben und was wir auch in diesem Spiel wieder reinschmeißen wollten. In Unterhaching zählt nur eines: Dass alle füreinander kämpfen und jeder Zentimeter abgegrast wird.“
Was können wir denn von Ihnen selbst erwarten, damit Sie wie in den letzten Spielen auch in Unterhaching wieder treffen?
Pourié: „Ich werde auch in diesem Spiel alles in die Waagschale schmeißen und wieder auf meine Spielfreude und das gute Gefühl, das ich habe, setzen. Und am Ende werden wir sehen, ob es gereicht hat. Ein Einzelner kann das Spiel ohnehin nicht gewinnen. Man kann immer nur mit der Mannschaft gewinnen. Wir müssen gemeinsam in Unterhaching die richtige Reaktion zeigen. Es gilt, immer besser zu sein als der Gegner und Gegenspieler.“
Und wie erwarten Sie den Gegner am Samstag?
Pourié: „Spielfreudig. Das, was ich soweit von Unterhaching gesehen habe, sind sie gerade spielerisch eine der besten Mannschaften der Liga. Darauf müssen wir Acht geben. Sie haben schnelle Spieler auf den Außenbahnen und im Zentrum sehr torgefährliche Spieler.“
Auch wegen der verpatzten Relegation blickt der KSC wieder nach oben, doch liegt momentan auf Rang sechs. Wie weit sieht sich die Mannschaft hinter den eigenen Erwartungen zurück?
Pourié: „Der Punkt ist, der KSC gehört aufgrund seiner Tradition in die oberen beiden Ligen des deutschen Fußballs. Wir haben in den ersten sechs Spielen nicht das reingebracht, was wir über weite Teile der letzten Saison gezeigt haben.
Doch das müssen wir ausschalten. Wir dürfen auch nicht mehr an die Relegation denken. Und ich glaube auch nicht, dass das noch irgendjemand aus der Mannschaft tut. Jeden Tag geht die Sonne wieder auf und irgendwo öffnet sich wieder eine neue Tür.
Und wir als Mannschaft müssen eben zusammenhalten und durch diese Tür gehen. Immerhin sind wir Spieler verantwortlich dafür, was wir auf dem Platz zeigen.“
Wo genau muss denn der Hebel angesetzt werden, damit es in dieser Saison beständig besser wird beim KSC?
Pourié: „Wir haben sechs oder sieben Stammkräfte der letzten Saison verloren – unter anderem Fabian Schleusener, Marcel Mehlem, Florent Muslija. Das sind allesamt Abgänge, die man erst mal verkraften muss.
Wir haben insgesamt elf Spieler plus drei Eigengewächse, die in den Profikader hochgezogen wurden, dazubekommen. Diese zu integrieren, dauert eben eine Weile. So wie wir gerade tabellarisch dastehen, können wir zufrieden sein, die Liga ist sehr eng und ausgeglichen.
Doch Zufriedenheit bringt uns nicht nach oben. Nach oben bringt uns, dass wir weiter an dieser charakterlichen Stärke als Mannschaft ansetzen und aufbauen. Und das werden wir auch machen. Da bin ich mir hundert Prozent sicher.“
Aus aktuellem Anlass sei zum Abschluss noch gefragt, was Sie denn zu der Nachricht sagen, dass der KSC nun sein neues Stadion bauen kann?
Pourié: „Das finde ich wunderbar. Das Projekt ist wichtig für die Umgebung, ganz besonders wichtig für die Fans. Und vielleicht kann ich später ja auch noch in dem neuen Stadion im KSC-Trikot auflaufen.“
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Pourié!
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