Interview mit Ex-Spieler Robert Lechleiter
Unterhaching hat sehr gutes Drittliga-Niveau
Robert Lechleiter war zu seinen Zeiten beim VfR Aalen und der SpVgg Unterhaching einer der schnellsten Spieler der Liga. Für beide Vereine schoss er insgesamt 71 Tore. Nun trainiert der 36-Jährige den TSV Aßling in der A-Klasse. Im Liga-Drei-Interview spricht Lechleiter über die Chancen seiner Ex-Klubs in der kommenden Saison und gibt Einblicke in seine persönliche Karriere-Planung.
Herr Lechleiter, die SpVgg Unterhaching ist in diesem Jahr souverän und mit beigesterndem Offensivfußball aufgestiegen. Haben Sie die Saison verfolgt?
Robert Lechleiter: Ich verfolge nach wie vor, was in Unterhaching passiert und habe mich natürlich wahnsinnig über den Aufstieg gefreut. Wie es in der Regionalliga so ist, muss man am Ende der langen Saison diese Relegationsspiele gewinnen. Der Drittliga-Aufstieg war aber absolut verdient.
Was waren aus Ihrer Sicht die Gründe für den Erfolg der SpVgg?
Lechleiter: Da muss man die zwei Leute nennen, die das in den letzten Jahren auf den Weg gebracht haben: Manni Schwabl und Claus Schromm. Was die beiden geleistet haben, ist phänomenal. Allein schon, wenn man sich die Zusammenstellung des Kaders über die letzten Jahre anschaut. Junge Spieler entwickeln sich in Haching bekanntlich sowieso sehr gut, weil sie dort das Vertrauen der Verantwortlichen spüren.
Ist die bekanntlich gute Jugendarbeit die Grundlage der Erfolge der SpVgg?
Lechleiter: Auf jeden Fall. Gerade bei einem Verein wie Unterhaching, der mit einem schmalen Budget auskommen muss. Unterhaching hatte zu meiner Zeit schon eine richtig gute Jugendarbeit, waren mit ihren Mannschaften in den höchsten Ligen immer sehr weit oben. Das zahlt sich über die Jahre dann natürlich aus.
In Unterhaching können viele Jugendspieler in den Profibereich hineinschnuppern. Man muss sich nur mal anschauen, wo die ganzen Hachinger spielen. Ob das ein Florian Niederlechner in Freiburg ist oder Jannik Haberer, der sich auch sehr gut weiterentwickelt hat. Da gibt es unzählige Beispiele und das spricht ganz klar für Haching.
Bisher blieben die Hachinger auf dem Transfermarkt ruhig. Denken Sie, die SpVgg braucht noch die ein oder andere qualitative Verstärkung?
Lechleiter: Das kann ich aus der Ferne nicht so gut beantworten. Die Spieler, gerade die Erfahrenen, haben aber auf jeden Fall ein sehr gutes Drittliga-Niveau. Wenn man diesen Weg mit den jungen Spielern weitergeht und ihnen das Vertrauen schenkt, dann werden die Verantwortlichen schon genau wissen, ob sie noch Verstärkungen brauchen oder auch nicht.
Auch in Aalen machten Sie sich einen Namen, was war Ihr schönstes Erlebnis beim VfR?
Lechleiter: Das war natürlich der Aufstieg in die zweite Liga, verbunden mit den beiden Jahren, in denen ich bis zu meiner Verletzung noch spielen konnte. Das waren drei unglaublich schöne Jahre, damals mit Ralph Hasenhüttl und dann mit Stefan Ruthenbeck als Trainer. Was wir da geleistet haben, war schon top. Ich hätte gerne noch weitergespielt, weil es mir dort richtig viel Spaß gemacht hat.
Ohne den Punktabzug hätte Aalen in der abgelaufenen Saison oben mitgespielt. Trauen Sie dem VfR in der nächsten Spielzeit den Aufstieg zu?
Lechleiter: Das ist schwierig. In der dritten Liga dauert es immer ganz lang, bis sich herauskristallisiert, wer bis zum Schluss ganz vorne dabei ist. Ich denke Aalen ist in der letzten Saison mit der Planinsolvenz den richtigen Schritt gegangen. Nach dem Punktabzug hat sich auch gezeigt, dass der VfR eine sehr charakterstarke Mannschaft hat. Die Jungs sind für den Verein eingestanden.
Aalen konnte die meisten Leistungsträger wie Morys, Bernhardt, Traut, Wegkamp und Welzmüller und Schulz halten. Das Gerüst der Mannschaft steht also. Sie haben sich aus meiner Sicht auch sehr gut verstärkt und werden meiner Meinung nach eine sehr gute Saison spielen.
Wie bewerten Sie die Arbeit von Coach Peter Vollmann?
Lechleiter: Er macht einen super Job. Aalen hatte letztes Jahr noch eine sehr unerfahrene Mannschaft und hat den Klassenerhalt trotz des Punktabzugs souverän geschafft. Das spricht auch für die Entwicklung des Vereins. Ich wünsche Aalen wie auch Unterhaching, dass sich die Vereine schnell in der Liga stabilisieren und es vielleicht in Zukunft auch mal wieder eine Liga höher geht.
Seit Dezember 2015 trainieren Sie den TSV Aßling in der A-Klasse. Bleibt der Trainerjob ein Hobby oder haben Sie auch höherklassige Ambitionen?
Lechleiter: Aufgrund meiner Verletzung mache ich gerade eine Umschulung zum Immobilienkaufmann; habe Familie mit zwei kleinen Kindern. Da bin ich also zeitlich ein bisschen eingeschränkt.
Im Frühjahr habe ich aber bereits meine Jugendlizenz beim DFB abgelegt und werde wahrscheinlich im nächsten Jahr auch meine A-Lizenz Prüfung machen. Natürlich ist das Ziel, eines Tages höherklassig zu trainieren. Inwiefern das zeitnah geschieht, muss man sehen. Das kommt immer auf die berufliche Entwicklung an. Aber natürlich habe ich diese Ambitionen.
Ich habe jetzt den Trainerjob in Aßling da angefangen, wo ich auch in den Herren-Fußball gestartet bin. Der Weg als Spieler war schon nicht schlecht, vielleicht gelingt mir das als Trainer auch so.
Aßling spielte eine solide Saison im Tabellenmittelfeld. Geht der Blick in der nächsten Saison Richtung Aufstiegsplätze?
Lechleiter: Ja, das wurde auch bevor ich hier anfing so kommuniziert. Die Jungs sollen weiterentwickelt werden. Das sind alles junge Burschen, die sehr lernwillig sind, gut zuhören und versuchen das Gelernte dann auch umzusetzen. Mir macht das wahnsinnig Spaß. Als Trainer in den unteren Ligen anzufangen, finde ich gar nicht so schlecht, denn dann weiß man wieder, was Vereinsleben bedeutet.
Herr Lechleiter, vielen Dank für das Interview.
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