Hansa Rostock: Interview mit Pascal Breier
"Das Spiel gegen Braunschweig hat Zweitliga-Feeling."
Mit zehn Toren ist Pascal Breier der mit Abstand effektivste Torjäger von Hansa Rostock. Das Heimspiel am Montagabend gegen Eintracht Braunschweig (19 Uhr) ist für beide Vereine ein richtungsweisendes Spiel. Pascal Breier spricht mit Liga-Drei.de über die Bedeutung dieses Spiels, über seine Vergangenheit beim VfB Stuttgart und über Mario Götze.
Herr Breier, fühlt sich ein Montagabendspiel gegen Eintracht Braunschweig wie 2. Bundesliga an?
Pascal Breier: „Von den Vereinen her sicherlich schon. Das sind zwei große Vereine mit Tradition, die zurück in die 2. Liga möchten. Von daher hat das tatsächlich Zweitliga-Feeling.“
Wie schätzen Sie Eintracht Braunschweig ein, die kürzlich noch eine Schwächephase mit sechs sieglosen Spielen hatten?
Breier: „Eintracht Braunschweig hatte zwar eine Schwächephase, hat aber am letzten Spieltag gegen KFC Uerdingen deutlich gewonnen. Die Mannschaft hat von den Einzelspielern her viel Qualität. Sie haben, so glaube ich jedenfalls, einen riesigen Etat. Trotzdem hinken sie ein bisschen den Erwartungen hinterher. Für beide Mannschaften wäre ein Sieg wichtig. Braunschweig könnte dadurch noch einmal richtig oben angreifen. Und für uns geht es darum, mit drei Punkten zumindest den Anschluss nach oben zu halten.“
Am vergangenen Spieltag musste die Partie gegen Preußen Münster unterbrochen werden, weil im Fanblock von Hansa Rostock ein beleidigendes Plakat gegen Dietmar Hopp hochgehalten wurde. Ähnliche Szenen ereigneten sich in anderen Stadien der ersten drei Ligen. Wie nehmen Sie diese Entwicklung wahr?
Breier: „Ich kann das nicht so richtig verstehen. Es ist schade, dass dadurch Spielunterbrechungen zustande kommen. Aber das war nicht der Grund dafür, dass wir das Spiel gegen Münster verloren haben.“
Besteht die Gefahr, dass sich der Profifußball und die Fans immer mehr spalten?
Breier: „Das denke ich nicht. Unsere Fans hier in Rostock stehen beispielsweise voll hinter uns. Die Fanbase dieses Vereins ist herausragend, fast schon zu gut für die 3. Liga. Wir als Mannschaft möchten das mit guten Leistungen und guten Ergebnissen zurückzahlen.“
Die Partie gegen Eintracht Braunschweig ist für Sie nun das zweite Montagsspiel in Folge. In der Fanszene wird dieser Termin sehr kritisch gesehen. Wie ist Ihre Meinung dazu?
Breier: „Ich kann unsere Fans gut verstehen. Rostock hat ein riesiges Einzugsgebiet. Unsere Anhänger kommen aus ganz Mecklenburg-Vorpommern zu den Heimspielen angereist. Bei den Auswärtsfahrten ist die Anfahrt noch deutlich länger. Für die Fans ist es schwierig, für ein Stadionbesuch extra Urlaub zu nehmen.“
Themawechsel: Sie stammen ursprünglich aus dem Nachwuchs vom VfB Stuttgart, haben 2006 als Jugendspieler dort angefangen und den Verein erst kurz vor Ihrem 26. Geburtstag wieder verlassen. Trotzdem standen Sie bei keinem einzigen Bundesligaspiel im Kader. Was hat damals gefehlt?
Breier: „Ich hatte natürlich immer die Hoffnung, in den Profikader zu rutschen. Warum das nie geklappt hat, ist im Nachhinein schwer zu beurteilen. Es gab in Stuttgart natürlich viele Trainerwechsel, viel Unruhe, Abstieg und Aufstieg. Für junge Spieler war es schwierig, sich großartig zu zeigen. Gerade wenn eine Mannschaft gegen den Abstieg spielt, sind eher erfahrene Spieler gefragt.
War es rückblickend ein Fehler, so lange dem VfB die Treue zu halten?
Breier: „Das ist im Nachhinein schwer zu sagen. Je nachdem, wie viel Spielzeit ich in der 3. Liga hatte, bestand nicht immer die Möglichkeit, in die 2. Bundesliga zu wechseln. Daher hat es mehr Sinn gemacht, für die 2. Mannschaft des VfB Stuttgart in der 3. Liga zu spielen und mich dort weiterzuentwickeln. Ich würde das heute wohl wieder genauso machen.
In Ihrer Jugend haben Sie für die U 15-, die U 16- und die U 17-Nationalmannschaft gespielt. Zu Ihren Mannschaftskameraden zählte unter anderem Mario Götze. War er damals weiter als die Gleichaltrigen oder haben Sie auf einem ähnlichen Niveau gespielt?
Breier: „Auch das ist schwierig zu beurteilen. Aber ich denke, dass wir damals auf einem relativ ähnlichen Niveau waren. Jeder U-Nationalspieler hatte seine Stärken. Bei Mario Götze stachen diese vielleicht etwas mehr hervor. Er hat sich dann natürlich riesig entwickelt und ist Weltmeister geworden. Es ist der Wahnsinn, wie die Schere im Fußball auseinandergeht.“
Wie meinen Sie das?
Breier: „Von so einem Jahrgang schaffen nur sehr wenige Spieler den Sprung zur Weltklasse. Viele andere spielen später in der 2. Liga, der 3. Liga oder vielleicht auch nur in der Regionalliga – manche hören sogar ganz auf. Insgesamt bin ich zufrieden damit, wo ich gelandet bin. Aber natürlich wäre auch mehr möglich gewesen.“
Fehlte Ihnen im Vergleich zu einem Mario Götze vielleicht das Glück, nicht an einen Trainer geraten zu sein, der in jungen Jahren voll auf Sie gesetzt hat?
Breier: „Glück spielt natürlich eine Rolle. Aber es ist auch eine Frage der Qualität. Mario Götze hatte einfach herausragende Qualitäten. Über kurz oder lang hätte er sich bei jedem Trainer durchgesetzt. Dass er ein Weltklassespieler wird, ließ sich nicht vermeiden. Diese Qualität hatte ich vielleicht nicht.“
Zurück zu Ihrem Ex-Verein: Der VfB Stuttgart spielt nun ebenfalls am Montagabend gegen den Tabellenführer Arminia Bielefeld. Wie groß schätzen Sie die Chance ein, dass der VfB Stuttgart in der kommenden Saison wieder in der Bundesliga spielen wird?
Breier: „Ich denke, der VfB hat eine sehr gute Ausgangsposition, um die Saison zumindest auf dem 2. Tabellenplatz abzuschließen und aufzusteigen. Der Verein gehört auf jeden Fall in die Bundesliga. Das sieht man alleine schon an den Zuschauerzahlen. Ich glaube, kein Zweitligist in Europa oder sogar der ganzen Welt hat so einen hohen Zuschauerschnitt. Es macht Spaß, dort Fußball zu spielen. Ich drücke dem Verein die Daumen.“
Sprechen wir noch über einen weiteren Ex-Verein von Ihnen: Die SG Sonnenhof Großaspach, an die Sie zwei Mal verliehen wurden, steht abgeschlagen auf einem Abstiegsplatz. Wie sehen Sie hier die Perspektive?
Breier: „Der Verein bräuchte schon ein kleines Wunder, um die Liga zu halten. Sie müssten eine richtige Serie starten – so wie Jena in der vergangenen Saison. Wie gut sie im Falle des Abstiegs für die Regionalliga aufgestellt wären, kann ich nicht beurteilen. Die Regionalliga Südwest ist natürlich mit Traditionsvereinen wie Kickers Offenbach, dem SSV Ulm oder dem wahrscheinlichen Aufsteiger 1. FC Saarbrücken stark besetzt.“
Herr Breier, vielen Dank für das Gespräch!
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