Hansa Rostock: Interview mit Nico Neidhart
"Rostock sehnt sich nach etwas Höherem"
Sein Vater Christian war Fußballprofi und trainiert den SV Meppen. Er selber steht seit dieser Saison bei Hansa Rostock unter Vertrag. Nico Neidhart spricht mit Liga-Drei.de über die Ambitionen von Hansa, über Vater-Sohn-Duelle und über seine Vergangenheit beim FC Schalke 04 sowie in der niederländischen Eredivisie.
Herr Neidhart, Hansa Rostock hatte mit sieben ungeschlagenen Spielen zeitweise einen positiven Lauf. Tun die beiden jüngsten Niederlagen gegen Jena sowie Duisburg und der dadurch verpasste Anschluss an die Top-3 nun besonders weh?
Nico Neidhart: „Niederlagen tun immer weh. Gerade in Jena haben wir uns mehr ausgerechnet und nicht unser bestes Spiel gemacht. Diese Niederlage war sehr bitter. Gegen den MSV Duisburg haben wir hingegen ein richtig gutes Spiel gemacht und hätten zur Halbzeit klar führen müssen. Dieses Spiel dann in der 82. Minute zu verlieren, war sehr schade.“
Gibt es für Sie in dieser Saison bereits echte Aufstiegsfavoriten? Oder kann vielleicht eine Mannschaft wie Hansa Rostock noch dazwischen grätschen?
Neidhart: „Ich glaube nicht, dass eine Mannschaft vorneweg marschieren wird. Es bleibt mit Sicherheit bis zum Ende ganz eng. Und für uns ist es erst einmal wichtig, dass wir wieder in die Spur kommen und in Kaiserslautern punkten. Wir haben noch fünf Spiele bis zur Winterpause.
Daraus wollen wir den maximalen Erfolg herausholen. Was in der Rückrunde passiert, sehen wir dann. Es macht keinen Sinn, auf einen bestimmten Tabellenplatz zu schielen.“
Hansa Rostock hat eine große Historie in der 1. und 2. Liga. Ist der Wunsch nach dem Aufstieg im Umfeld sehr präsent?
Neidhart: „Das Umfeld sehnt sich natürlich nach etwas Höheren. Ein Verein wie Hansa Rostock gehört alleine schon von der Fanbase her in die 2. Liga. Aber man muss realistisch sein: Die 3. Liga ist keine Liga, in der man einfach mal so eben aufsteigt. So etwas zu sagen, bringt überhaupt nichts. Ich glaube, es sind nur wenige Mannschaften aufgestiegen, die das von Anfang an gesagt haben.“
Nach der Länderspielpause steht das Duell mit dem 1. FC Kaiserslautern an. Wie nehmen Sie den Traditionsverein aus der Ferne momentan wahr?
Neidhart: „Auch Kaiserslautern ist ein Verein mit einem riesigen Umfeld und vielen Fans dahinter. Letztes Jahr wollten sie unbedingt aufsteigen, haben das aber nicht geschafft. Auch in dieser Saison hängen sie ihren Ansprüchen hinterher. Ich kann aus der Ferne nicht beurteilen, woran das liegt. Wir wollen einfach dorthin fahren und drei Punkte holen.“
Themawechsel: Ihr Vater Christian Neidhart war ebenfalls Fußballprofi. Sind Sie dadurch in den Sport hineingewachsen?
Neidhart: „Ja, für mich stand immer der Fußball im Mittelpunkt. Solange ich zurückdenken kann, habe ich einen Ball am Fuß. Ich war bei seinen Spielen immer dabei. Mein Vater hat mich immer zum Fußball mitgenommen und hat mich später als C-Jugendlicher sogar selber trainiert.“
Erst im Oktober standen Sie erneut Ihrem Vater, der der Trainer vom SV Meppen ist, als Gegner gegenüber. Wie fühlen sich solche Vater-Sohn-Duelle an?
Neidhart: „Mittlerweile ist das nichts Besonderes mehr. Man sieht sich vor und nach dem Spiel und quatscht kurz miteinander. Aber im Spiel nehme ich das gar nicht mehr wahr. Schön war, dass ich endlich einmal gegen ihn gewinnen konnte (grinst). Das war vorher nicht der Fall.“
Genauso wie Ihr Vater haben auch Sie für den VfL Osnabrück gespielt und gaben dort Ihr Profidebüt in der 3. Liga, wechselten dann aber als 18-Jähriger zum FC Schalke 04. Dort kamen Sie allerdings lediglich für die 2. Mannschaft zum Einsatz. War dieser Wechsel rückblickend die falsche Entscheidung?
Neidhart: „Nein, das würde ich nicht sagen. Ich hätte damals auch in Osnabrück bleiben können. Mir lag ein Angebot vor. Aber in Osnabrück fand damals ein riesiger Umbruch statt. Viele junge Spieler verließen den Verein.
Mein Förderer Claus-Dieter Wollitz, der mich aus der A-Jugend zu den Profis hochgezogen hat, war dann ebenfalls weg. Daher wollte ich etwas Neues machen. Die beiden Jahre auf Schalke waren für meine Entwicklung sehr positiv, weil ich mich dort an den Herren-Fußball gewöhnen konnte.“
Wie nahe waren Sie damals an der Bundesliga-Mannschaft des FC Schalke 04 dran?
Neidhart: „Ich habe zwar ab und zu mal mittrainiert. Aber ich kann nicht behaupten, dass ich nahe dran war, im Kader zu stehen. Zwischen der 1. und 2. Mannschaft von Schalke 04 war keine enge Verbindung.“
Gab es trotzdem Spieler oder Trainer, die Sie auf Schalke geprägt haben?
Neidhart: „Ich würde Gerald Asamoah hervorheben, mit dem ich ein Jahr zusammengespielt habe. Er war menschlich und sportlich ein super Kerl. Er hat uns jungen Spielern immer gesagt, wenn wir gut waren oder aber wenn wir mehr an uns arbeiten sollten. Er hatte im Profifußball Erfahrungen ohne Ende, hat die jungen Spieler aber trotzdem immer ernst genommen und viele Tipps gegeben.“
Ist Rostock praktisch ein kleines Schalke?
Neidhart: „Ich denke, dass kann man vergleichen. In beiden Regionen sind die Menschen total fußballverrückt. Es macht extrem viel Spaß, für solche Vereine zu spielen. Wenn man sieht, wie viele Menschen uns bei den Heimspielen unterstützen oder zu den Auswärtsspielen begleiten, ist das einfach geil.“
In der Winterpause der Saison 2018 / 2019 wechselten Sie von den Sportfreunden Lotte für ein halbes Jahr zum niederländischen Erstligisten FC Emmen. Wie bewerten Sie diese Erfahrung rückblickend?
Neidhart: „Es war ein großer Schritt, Deutschland zu verlassen und auch eine neue Sprache zu lernen. Diese Erfahrung möchte ich nicht missen. Ich habe zum Beispiel vor über 50.000 Zuschauern bei Feyenoord Rotterdam gespielt. Das kann nicht jeder von sich behaupten.
Im Endeffekt allerdings lief es für mich nicht sonderlich positiv (sechs Einsätze in der Eredivisie, zwei Mal in der Startelf, Anm.d.Red.). Für mich war daher klar, dass ich nach Deutschland zurückkehren möchte. Rostock war daher der richtige Schritt für mich.“
Wie haben Sie das fußballerische Niveau in der Eredivisie wahrgenommen?
Neidhart: „In den Niederlanden gibt es fünf, sechs Vereine, die sich auf einem sehr hohen Niveau bewegen. Aber alle Vereine dahinter befinden sich auf einem ähnlichen Niveau wie die Vereine in der deutschen 3. Liga. Ein Unterschied ist allerdings, dass der Fußball in den Niederlanden etwas filigraner ist.
Dort steht das Fußballerische im Vordergrund und es gibt viele Eins-gegen-Eins-Duelle, während die deutschen Vereine in der 3. Liga mehr über die Physis kommen.“
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