Hansa Rostock: Interview mit Erik Engelhardt
"Wenn der Knoten mal platzt, dann ist es sehr schwer, ihn wieder zu stoppen
Für Erik Engelhardt war die vergangene Saison eine zum vergessen. Erst zum Saisonende kam er nach einer schweren Verletzung zurück, will nun aber in der Vorbereitung auf die kommende Spielzeit Akzente setzen. Im Interview mit Liga-Drei.de spricht er über seine Ziele und verrät, ob Trainer Jens Härtel bereits eine Idealposition für ihn gefunden hat.
Herr Engelhardt, vor rund vier Wochen haben Sie gesagt, dass Sie sich wie ein Neuzugang fühlen. Um das direkt aufzugreifen: Wie wurden Sie denn aufgenommen?
Erik Engelhardt: „Ich war natürlich kein Neuzugang in dem Sinne, dass ich die Mannschaft kennenlernen musste. Es war nicht auf persönlicher, sondern auf sportlicher Ebene. Ich bin neu eingestiegen ins Mannschaftstraining und es geht jetzt wieder um was, ich war ja ein halbes Jahr draußen, in dem es nur darum ging, wieder fit zu werden. Der nächste Schritt war, wieder in den Kader zu kommen am Ende der Saison. Darum fühle ich mich eher wie ein sportlicher Neuzugang.“
Im Vorjahr rissen Sie sich im letzten Vorbereitungsspiel das Kreuzband. Wie wichtig war es, noch in der vergangenen Saison wieder auf dem Platz zu stehen?
Engelhardt: „Für den Kopf war es extrem wichtig, ich war schon sehr lange Zeit draußen. Dann nochmal in den letzten beiden Spielen zum Einsatz zu kommen war mental auf jeden Fall eine richtig gute Sache für mich, aber es soll ja nur der Anfang sein.“
Schleppt man eine Verletzung, die in der Vorbereitung passiert, auch in der kommenden Vorbereitung mit sich herum und denkt ‚hoffentlich geht es diesmal gut‘, oder legt man sowas schnell zu den Akten?
Engelhardt: „So einen Hintergedanken hat man irgendwie schon, aber man will so wenig wie möglich darüber nachdenken. Man hat ja auch die Vorbereitung mitgemacht, fühlt sich fit, man hat die ganzen Einheiten mitgemacht – bis auf eins, zwei, wo ich langsamer gemacht habe weil ich meinen Körper in dieser Zeit besser kennengelernt habe. So viele Gedanken mache ich mir auch nicht mehr darum.“
Sie erzielten direkt den Siegtreffer beim Test zum 1:0 über Wismar. Ist so ein Erfolgserlebnis dann der nächste Schritt?
Engelhardt: „Ja, es ist immer extrem wichtig, gut reinzustarten. Wenn der Knoten mal platzt, dann ist es sehr schwer, ihn wieder zu stoppen. Ich hoffe auch, dass wir gut in die Saison starten, denn wir sind schon ambitioniert. Mit der Einstellung müssen wir dann auch in die Saison gehen und den Landespokal, den wollen wir auf jeden Fall gewinnen.“
Wie lautet denn das ambitionierte Ziel?
Engelhardt: „Generell geht es erst einmal darum, gut in die Saison zu starten. Die 3. Liga ist und bleibt sehr ausgeglichen – alles ist für jeden möglich. Unser Anspruch ist es natürlich, sich immer zu verbessern. Man darf sich aber auch nicht zu großen Druck machen, dass wir unbedingt Erster werden müssen. Aber natürlich wollen wir uns möglichst zur vergangenen Spielzeit verbessern.“
Neben Wismar hat Hansa auch den Berliner AK geschlagen, gegen den HSV setzte es eine knappe Niederlage – welche Erkenntnisse konnten sie bislang aus den Testspielen ziehen?
Engelhardt: „Erst mal, dass wir auch gegen den HSV defensiv gut standen. Es hat halt nur gefehlt, dass wir nach dem Ballgewinn schnell auf die Offensive umschalten. Wir stehen defensiv gut, können aber noch besser sein. Wir haben aber noch ein bisschen Zeit und wollen es im Landespokal besser machen.“
Sie können im Zentrum und auf beiden Flügeln spielen, in den bisherigen Testspielen stellte sie Trainer Jens Härtel als Mittelstürmer auf. Wo fühlen Sie sich am Wohlsten?
Engelhardt: „Es gibt nicht die eine Position, wo ich sage, ‚da fühle ich mich am Wohlsten‘ oder ‚da muss oder will ich spielen‘. Ich spiele da, wo der Trainer mich aufstellt, ob das dann links oder im Zentrum ist, da habe ich keinen Favoriten.“
Hat er mit Ihnen schon darüber gesprochen, wo er Sie in der kommenden Spielzeit sieht?
Engelhardt: „In der Vorbereitung wurde viel probiert, gegen den HSV habe ich in der Zentrale gespielt und vorher über links.“
Stürmer werden an Toren gemessen, haben Sie sich selbst eine konkrete Marke für das nächste Jahr gesetzt?
Engelhardt: „Eine konkrete Zahl habe ich mir nicht gesetzt. Das erste Ziel ist erst mal ein guter Saisonstart mit der Mannschaft, auch die Startformation ist natürlich mein Ziel. Dafür werde ich in den nächsten Wochen der Vorbereitung hart arbeiten.“
Die Saison wird aus vielen englischen Wochen bestehen, die Winterpause ist extrem kurz. Macht die gestiegene Belastung es leichter, auf Einsatzzeiten zu kommen?
Engelhardt: „Auf jeden Fall. Es kann sich jemand verletzten oder jemand fällt wegen einer kleinen Blessur aus, deswegen ist es sehr wichtig, dass wir einen Kader haben, der durchweg auf dem gleichen Niveau ist und nicht abfällt. Eine gute Breite ist auf jeden Fall wichtig, es wird jeder gebraucht in der nächsten Saison.“
Lassen Sie uns zum Abschluss in die Vergangenheit blicken: Insgesamt acht Jahre verbrachten sie beim FC Nürnberg, waren dort vor ihrem Wechsel nach Rostock in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga aktiv. Warum ging es beim Club nicht weiter?
Engelhardt: „Ich bin auf jeden Fall dankbar für die Zeit, aber ich denke, für einen Jugendspieler ist es auch wichtig, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Deswegen bin ich auch froh, dass ich den Schritt gemacht habe.“
Herr Engelhardt, vielen Dank für das Gespräch!
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