FSV Zwickau: Interview mit Mike Könnecke
"Das ist nicht ganz einfach, wenn man Familie hat."
Anm. d. Red.: Zum Zeitpunkt des Interviews stand die Absage der Partie gegen den KSC noch nicht fest.
Der FSV Zwickau erlebte turbulente Wochen: Die Lizenz wurde mit Mühe sichergestellt, der Wintereinbruch erschwerte die Vorbereitung. Trotzdem oder gerade deshalb soll sportlich der Start ins neue Jahr gegen den KSC gelingen. Mike Könnecke, seit 2016 bei den „Schwänen“, geht dabei voran, denn er hat schließlich mit Aufstieg und Klassenerhalt schon einiges mitgemacht in Zwickau. Wir haben mit ihm über die Trainingsbedingungen, die finanziellen Nöte des Klubs und die kommenden Gegner gesprochen.
Herr Könnecke, Dienstag unterlag der FSV in einem Testspiel gegen den 1. FC Magdeburg mit 3:2. Welche Erkenntnisse haben Sie gewonnen?
Mike Könnecke: „Erst einmal waren schwierige Bodenverhältnisse. Nichtsdestotrotz war es ein guter Test gegen einen guten Gegner. Dass noch nicht alles funktioniert, ist klar, aber wir sind auf jeden Fall gewappnet für Sonntag. Wir freuen uns schon riesig auf das Heimspiel und, dass es endlich wieder losgeht.“
Wurde noch konkreter Verbesserungsbedarf für Sonntag festgestellt?
Könnecke: „Nein, eigentlich nicht. Ich persönlich finde Testspiele immer schwierig zu bewerten, weil sie anders als echter Wettkampf sind. Wir sind gut vorbereitet und motiviert, das ist das Wichtigste.“
Für die Vorbereitung verzichtete Zwickau auf ein Trainingslager. Wie waren die Trainings-Umstände in Zwickau während der Winterpause?
Könnecke: „Die waren nicht ganz so einfach. Wir haben nur Kunstrasenplätze, die eingeschneit oder durch die harte Kälte nicht bespielbar waren. Wir mussten teils in die Halle ausweichen. Aber davor wie alle Jungs das durchgezogen haben, muss ich den Hut ziehen. Wir haben die Bedingungen angenommen, haben nicht gemeckert und konnten trotzdem eine gute Vorbereitung machen. „
Ein Trainingslager soll durch das Zusammensein auch immer nochmal den Mannschaftsgeist fördern. Was haben Sie mit der Mannschaft im Winter unternommen, um den Zusammenhalt zu stärken?
Könnecke: „Wir waren einmal Kart fahren und haben ein mannschaftsinternes Soccer-Turnier gespielt. Das hat uns nochmal zusammengeschweißt. Bei uns ist der Teamgeist aber ohnehin schon immer gut gewesen, da mussten wir nicht viel tun. Der eine ist für den anderen da, das wird sich auch jetzt nicht ändern.“
Im Winter mussten keine Neuzugänge in das Teamgefüge integriert werden. Ein Vorteil, oder wo hätte der Kader noch verstärkt werden können?
Könnecke: „Ich sehe es eher als Vorteil. Wir müssen uns nicht neu einspielen, können weiter an unserem Spiel arbeiten. Ich denke, wir werden uns noch in einigen Bereichen verbessern. Wir drücken dem Gegner weiter unseren Stil auf und wollen eklig sein für jede Mannschaft. Gerade bei uns zu Hause werden wir die nötigen Punkte holen.“
Die wirtschaftlichen Zwänge schränken natürlich ein, inwieweit haben Sie als Spieler dieses Thema verfolgt?
Könnecke: „Man wusste natürlich davon, das war nicht schön. Aber wir waren sicher, dass unsere Verantwortlichen das hinkriegen. Wir sind ja nicht die einzige Mannschaft in der Liga, die mit so etwas konfrontiert wurde. Wir Spieler haben uns gesagt, wir konzentrieren uns auf das Sportliche, das ist unser Job.
Ich denke den haben wir gut erledigt. Letztlich kam ja in dieser Woche die gute Nachricht, dass es geklappt hat mit der Lizensierung. Wir hatten daran auch keinen Zweifel. Ein großes Lob an die Verantwortlichen an dieser Stelle!“
Sie haben noch zwei Jahre Vertrag, haben schon einiges mit dem FSV erlebt. Welche Gedanken machen Sie sich da über die Saison hinaus zum Verein?
Könnecke: „Das ist natürlich nicht immer einfach, gerade wenn man Familie hat. Da spielt es schon immer eine kleine Rolle im Hinterkopf, was passieren könnte. Aber letztendlich geht es immer weiter und ich habe immer daran geglaubt, dass sie es schaffen. Ich hoffe, es wird in Zukunft etwas ruhiger, und bin optimistisch, dass wir so etwas nicht mehr erleben werden.“
Zurück zum Fußball: Die Konkurrenz, besonders Braunschweig, Ihr übernächster Gegner, hat personell kräftig nachgelegt. Was erwarten Sie vom Zweitligaabsteiger in der Rückrunde?
Könnecke: „Sie werden wenig zu verlieren haben und versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen. Sie hatten schon vorher eine gute Mannschaft, ich denke es war auch viel Pech dabei. Jetzt gibt es viele Neuzugänge. Wenn es von Anfang an fruchtet, können sie noch einiges schaffen. Damit beginnen sie aber auf jeden Fall nicht gegen uns. Ich erwarte sie dennoch sehr stark und glaube, dass sie es schaffen und die nötigen Punkte holen.“
Zunächst geht es aber gegen den Tabellenzweiten KSC. Wie wollen Sie gegen die auswärtsstärkste Mannschaft der Liga zum Erfolg kommen?
Könnecke: „Wir erwarten eine sehr offensivstarke Mannschaft. Es wird unsere Aufgabe sein, ihnen den Spaß zu nehmen mit den Fähigkeiten, die wir haben. Wir wollen im Heimspiel immer eklig sein, bei uns spielt mit Sicherheit niemand gerne.
Es muss das Ziel sein, ihnen auf den Füßen zu stehen, sie nicht frei spielen zu lassen, sonst wird es schwer. Die Chancen, die wir haben, müssen wir natürlich nutzen. Wenn wir unsere Stärken ausspielen, können wir das schaffen.“
Es treffen auch zwei starke Abwehrreihen aufeinander. Was dürfen die Zuschauer da für ein Spiel erwarten?
Könnecke: „Es könnte torreich werden oder auch nicht, weil wir auch eine sehr gute Abwehrreihe haben. Es wird wahrscheinlich nicht viele Chancen geben. Wir wollen wenig zulassen und die Chancen, die wir kriegen, sei es über Standards oder aus dem Spiel heraus, nutzen. Dann kann man das Spiel erfolgreich gestalten.“
Das Hinspiel endete 1:1. Mit welchem Ergebnis wären Sie am Sonntag zufrieden?
Könnecke: „Mit einem Tor mehr als der Gegner und drei Punkten.“
Herr Könnecke, vielen Dank für das Gespräch!
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