FC Ingolstadt: Interview mit Peter Kurzweg
Magdeburg? "Das wird eine heiße Schlacht"
Ein interessantes Restprogramm steht für den FC Ingolstadt auf dem Plan: Nach dem 1. FC Magdeburg geht es für die Schanzer gegen 1860 München sowie Schlusslicht Carl Zeiss Jena – „sehr, sehr enge“ Spiele erwartet Peter Kurzweg dabei. Der 25-Jährige geht beim FCI voran und gab uns im Interview einen Einblick, in das Innenleben der Mannschaft, die kommende Partie in Magdeburg sowie seine Verbundenheit zu Ex-Klub 1860 München.
Herr Kurzweg, Ihr Teamkollege Stefan Kutschke meinte nach dem Spiel gegen Meppen wird das Ergebnis kritisch in der Kabine angesprochen. Wie wurde das 1:1 gegen den SVM analysiert?
Peter Kurzweg: „Dass wir weiterspielen sollen, vor allem nach der Führung, so wie es in der 1. Halbzeit der Fall war. Und dass wir konsequent auf das zweite Tor gehen, ruhiger Fußball spielen und nicht in Hektik verfallen.“
Sportdirektor Michael Henke wünschte sich vor knapp drei Wochen mehr Kontrolle und Sicherheit, was erreicht wurde. Gleichwohl klappte es in der Offensive zuletzt nicht mehr wie gewünscht. Wie findet der FCI seine Balance?
Kurzweg: „Das ist schwer zu sagen, ich finde die Balance passt eigentlich ganz gut. Wenn man die letzten zehn Sekunden (gegen Meppen, Anm. d. Red.) wegnimmt, dann hätten wir zwei Punkte mehr. Wir sind seit acht Spielen ungeschlagen, das spricht auch für sich. Klar war es ein bisschen ärgerlich, nichtsdestotrotz sind wir auf einem guten Weg. Die Balance haben wir, finde ich, nicht verloren. Wir müssen einfach schauen, dass wir in den nächsten drei Spielen alles raushausen und uns die Punkte holen, die wir jetzt aus der Hand gegeben haben.“
Im nächsten Spiel geht es gegen den 1. FC Magdeburg, der zuletzt zweimal in Folge gewann. Welche Stärken machen Sie beim FCM aus?
Kurzweg: „Sie haben gute Einzelspieler wie Sören Bertram oder Christian Beck und natürlich die Fans im Rücken. Es ist für keinen Gegner leicht, dort zu spielen, denn es herrscht eine einzigartige Stimmung. Da kommt ein sehr großer Brocken auf uns zu. Wenn wir uns auf unser Spiel konzentrieren, vielleicht auch die ein, zwei Tore mehr machen, die wir haben liegen lassen, dann können wir die drei Punkte holen.“
Die Stimmung haben Sie bereits angesprochen. Was für eine Atmosphäre erwarten Sie am Wochenende?
Kurzweg: „Ich habe ja auch schon mit Würzburg dort gespielt und weiß ungefähr, wie es abgeht. Es wird ein sehr, sehr ekliges Spiel, vor allem jetzt in den Wintermonaten. Das wird eine heiße Schlacht, die Fans in Magdeburg sind immer da und werden die Mannschaft zu 100 Prozent pushen. Das macht es vielleicht auch nochmal ein Quäntchen schwieriger, sie zu bespielen. Da gilt es, dagegen zu halten und noch mehr reinzuwerfen als sonst.“
Sie verteidigen auf links und könnten – je nach Magdeburger System – auf Rico Preißinger treffen. Wenn man Ihren Spitznamen „Axt von Giesing“ bedenkt, muss er Angst vor Ihnen haben, oder?
Kurzweg: „Ich versuche, ihn vor Probleme zu stellen, so wie jeden anderen Gegenspieler auch. Als Verteidiger will man natürlich, dass der Gegner Respekt vor einem hat.“
Wie zufrieden sind Sie denn mit Ihren eigenen Leistungen beim FCI?
Kurzweg: „Für mich persönlich lief es natürlich top. Bis auf 20 Minuten durfte ich jedes Spiel machen, wenn ich nicht gerade gesperrt war (schmunzelt). Klar geht’s immer besser, vielleicht mit ein, zwei Vorlagen mehr oder wenn ich mich besser offensiv einschalte. Nichtsdestotrotz habe ich eine solide Hinrunde gespielt bis jetzt, auf der Leistung will ich aufbauen.“
Sie kommen aus Oberbayern, Ingolstadt ist nicht weit von Ihrem Geburtsort entfernt. Fiel die Eingewöhnung so leichter?
Kurzweg: „Ja, würde ich schon sagen. Allein das Umfeld ist schon relativ vertraut, ich war vorher auch schon ein paar Mal privat hier. Kumpels können schnell mal zuschauen, die Familie kann schnell da sein. Das trägt dann vielleicht auch ein bisschen zur Eingewöhnung bei, was in Berlin zum Beispiel nicht so leicht möglich war.“
Ingolstadt hat sich auf die Fahne geschrieben, junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs besser zu integrieren. Wie helfen Sie als erfahrener Spieler dabei?
Kurzweg: „Eher durch meine Körpersprache, meine Leistung und meine Art, Fußball zu spielen. Ich bin keiner, der die Kabine auseinanderschreit, sondern eher der ruhigere Typ, der bei sich ist. Also eher durch meine Art, Fußball zu spielen und wie ich den Fußball annehme. Diese Herangehensweise hat vielleicht nicht jeder, würde ich sagen.“
Kommen wir zum Restprogramm: Nach Magdeburg wartet Ihr Ex-Klub 1860 München. Was sagen Sie zur Entwicklung des Vereins unter Michael Köllner?
Kurzweg: „Ich verfolge Sechzig privat noch relativ häufig, auch durch meine Vergangenheit dort. Für 1860 läuft es gerade top, auch mit dem Derbysieg über Haching, sie haben noch kein Spiel unter ihm verloren. Mal schauen, wie es nach Magdeburg ausschaut, es wird ein heißes Duell, auch für mich persönlich.“
Danach geht es kurz vor der Winterpause gegen Carl Zeiss Jena. Aktuell hat Ingolstadt 30 Punkte auf dem Konto – wie viele sind es nach dem Spiel gegen den FCC?
Kurzweg: „Sehr schwere Frage. Am liebsten holen wir natürlich überall drei Punkte, so wie wir es jedes Wochenende machen wollen. Es lässt sich aber ganz schwer sagen. Die Spiele sind alle sehr, sehr eng, da braucht man vielleicht auch mal das Quäntchen Glück, dass man die drei Punkte mitnimmt, oder wie bei uns am Wochenende, dass man eben 93 Minuten kein Gegentor fängt. Da kann man keine Prognose abgeben, im Optimalfall aber natürlich die maximale Punkteausbeute.“
Herr Kurzweg, vielen Dank für das Gespräch!
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