1860 München: Interview mit Stephan Salger
"Jeder weiß, dass der Weg noch sehr lang ist"
3. Liga statt Bundesliga: Stephan Salger stieg vergangene Saison mit Arminia Bielefeld in die Bundesliga auf, wechselte dann aber im vergangenen Sommer zum TSV 1860 München in die 3. Liga. Mit Liga-Drei.de spricht der 30-Jährige über das bevorstehende Top-Spiel gegen Dynamo Dresden (Sonntag, 14 Uhr), seine Eindrücke von München und über seine Ex-Vereine Arminia Bielefeld und 1. FC Köln.
Herr Salger, mit dem 6:1 gegen den Halleschen FC hat 1860 München ein Ausrufezeichen gesetzt. Was sagt dieses beachtliche Ergebnis über die Qualität Ihrer Mannschaft aus?
Stephan Salger: „Gar nicht so viel. Wir können das Ergebnis, das vielleicht einen Tick zu hoch ausfiel, sehr gut einschätzen. Wir haben einfach aus guten Balleroberungen heraus sehr zielstrebig nach vorne gespielt. Dass es dann 6:1 ausgegangen ist, hängt auch mit der Tagesform und ein wenig Glück zusammen.“
Sonntag steht das Top-Spiel beim Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden an. Wird dieses Spiel die vielleicht schwierigste Aufgabe der bisherigen Saison?
Salger: „Ich weiß nicht, ob das die schwierigste Aufgabe der Saison wird. Jedes Spiel hat seinen eigenen Charakter. Aber natürlich wird Dynamo hoch eingeschätzt. Sie stehen aber noch nicht da, wo sie stehen wollen. Sie spüren sicherlich etwas Druck, der uns zugutekommen könnte.“
Mit einem Schnitt von 24,2 Jahren hat 1860 München nach dem FC Bayern München II die zweitjüngste Mannschaft der Liga. Ist Michael Köllner aufgrund seiner Vergangenheit in der Nachwuchsförderung der ideale Trainer, um die jungen Spieler weiterzuentwickeln?
Salger: „Wir haben zwar eine insgesamt junge Mannschaft, verfügen aber auch über einige Spieler mit viel Erfahrung. Der Trainer hat die Mannschaft entsprechend zusammengestellt. Ich habe auch immer ein offenes Ohr für die Jungs. Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als ich selbst noch ein junger Spieler gewesen bin. Da war jedes Wort eines erfahrenen Spielers Gold wert.“
Der 22-jährige Dennis Dressel hat mit seinen vier Toren gegen Halle für Furore gesorgt, ist mit insgesamt sechs Toren auch der beste Torjäger Ihrer Mannschaft. Was zeichnet ihn momentan aus?
Salger: „Er ist sehr fleißig, gibt sich aber sehr bescheiden und zurückhaltend. Man hat nicht das Gefühl, dass er das alles überbewertet. Man gönnt ihm einfach, dass er momentan im Rampenlicht steht.“
Sein Berater Hermann Hummels hat bereits angekündigt, dass Dressel in die Bundesliga möchte. Sorgen solche Aussagen für Unruhe?
Salger: „Ich habe das am Rande mitbekommen. Ich weiß nicht, ob man dem Dennis damit unbedingt einen Gefallen tut. Ich glaube, er hätte die Aussage selbst nicht getroffen.“
Bekommen Sie trotz der Geisterspiele einen Eindruck davon, welche Bedeutung 1860 München in der Stadt hat?
Salger: „Man ist durch die Umstände noch nicht so geflasht, dass man in Schockstarre verfällt. Aber man bekommt es natürlich am Rande mit. Als ich die erste Zeit noch im Hotel gelebt habe, hat die Hotelfrau mich immer wieder auf 1860 angesprochen. Auch jetzt beim Umzug oder als der Service-Mann bei mir zu Hause das Internet eingerichtet hat, war der Verein immer wieder ein Thema. Mir ist schon bewusst, dass 1860 München ein riesiger Verein ist.“
1860 München befindet sich derzeit auf dem 2. Tabellenplatz. Grundsätzlich gelten die Fans als sehr euphorisch. Werden in München trotz des frühen Zeitpunktes der Saison bereits Aufstiegs-Träume geschürt?
Salger: „Es ist doch schön, wenn wir die Menschen begeistern können und sie positiv durch die Stadt laufen. Wichtig ist, dass wir das richtig einordnen können. Jeder weiß, dass der Weg noch sehr lang ist.“
In der vergangenen Saison waren Sie ein Teil der Erfolgsmannschaft von Arminia Bielefeld, die mit großem Vorsprung in die Bundesliga aufgestiegen ist und finanzstärkere Mannschaften wie den VfB Stuttgart und den Hamburger SV hinter sich ließ. Was können Sie aus dieser Erfahrung mitnehmen?
Salger: „Das nicht immer der Top-Favorit aufsteigt. In Bielefeld hat sich alles sehr gut entwickelt. Das war ein Prozess. Wir haben gemerkt, dass wir eine gute Truppe sind und eine gute Saison spielen können. Wir hatten bereits in der Rückrunde der vorherigen Saison sehr gute Ergebnisse. Wir haben festgestellt, dass man sich mit Gier, Leidenschaft und Überzeugung auch gegen die Top-Favoriten durchsetzen kann.“
Inwiefern hat es geholfen, weniger Druck gehabt zu haben als zum Beispiel der VfB Stuttgart oder der Hamburger SV?
Salger: „Der mediale Druck war in Bielefeld nicht so gegeben, klar. Es hat einfach eine andere Gewichtung, ob du mit dem Hamburger SV oder mit Arminia Bielefeld zu einem Auswärtsspiel fährst. Die Zuschauer sind einfach euphorischer, wenn es gegen den HSV geht.
Die Fans des gegnerischen Vereins wollen dann, dass dieser Verein erneut den Aufstieg verpasst. Dennoch haben wir uns in Bielefeld selber Druck gemacht. Wir wussten schließlich, dass das eine einmalige Chance ist.“
Sie haben von 2012 an acht Jahre für Arminia Bielefeld gespielt. Warum hatten Sie sich dagegen entschieden, den Weg in die Bundesliga mitzugehen?
Salger: „Ich hatte eine schöne und lange Zeit in Bielefeld. Ich stand noch ein Jahr unter Vertrag. Aber für mich war es eine runde Sache, mit Bielefeld von der 3. Liga bis in die Bundesliga aufzusteigen. Ich habe gemerkt, dass ich wieder mehr Spielzeiten und eine andere Rolle einnehmen möchte. Diese Chance habe ich in Bielefeld nicht gesehen.“
Die Arminia steht in der Bundesliga momentan auf dem 15. Tabellenplatz. Eine Position dahinter rangiert der 1. FC Köln, für den Sie selbst einst in der Bundesliga gespielt haben. Wie bewerten Sie die Ausgangssituation Ihrer beiden Ex-Vereine?
Salger: „Ich glaube, dass beide Mannschaften die Qualität haben, um die Klasse zu halten. Wichtig ist, dass man diese Negativspirale irgendwie durchbricht. Vor allem der 1. FC Köln, der schon seit 17 Spielen nicht mehr gewonnen hat. Es ist wichtig, dies hinter sich zu lassen. Ansonsten gelangt das in die Köpfe. Und der Kopf spielt im Fußball eine ganz große Rolle.“
Herr Salger, vielen Dank für das Interview!
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