1860 München: Interview mit Marco Hiller
"Wir sind wieder echte Löwen"
Gelingt 1860 München der Aufstieg in die 3. Liga? Der Meister der Regionalliga Bayern kämpft in den Aufstiegsspielen gegen den 1. FC Saarbrücken (24. und 27. Mai) um die Drittklassigkeit. 1860-Torwart Marco Hiller spricht im Interview mit Liga-Drei.de über die Aufstiegsspiele, über die Nähe zu den Fans und über die Konkurrenzsituation mit dem großen FC Bayern München.
Marco Hiller, wie fühlt sich eine Meisterschaft an, wenn man die entscheidenden Spiele noch vor sich hat?
Marco Hiller: „Das ist ein komisches Gefühl. In jeder anderen Liga würde man als Meister aufsteigen. Jetzt wurden wir zwar Meister und konnten uns kurz freuen, haben die wichtigsten Spiele aber noch vor uns. Daher müssen wir die Spannung aufrecht halten.“
Sehen Sie Ihre eigene Mannschaft oder den 1. FC Saarbrücken in der Favoritenrolle?
Hiller: „Für mich gibt es keinen Favoriten. Saarbrücken hat ebenso wie wir eine gute Saison gespielt und ähnlich viele Punkte geholt. Das ist ein sehr schwerer Gegner. Aber wenn wir zwei starke Spiele hinlegen, ist das machbar.“
Das Heimspiel ist ausverkauft. Auch auswärts werden 1100 der insgesamt 6800 Zuschauer Löwen-Fans sein. Welche Rolle kann die Unterstützung der Fans spielen?
Hiller: „Wir hatten das ganze Jahr über schon eine überragende Unterstützung der Fans. Das hat uns oft geholfen. Besonders in solchen Spielen könnte das einen Aufschwung geben, wenn so viele Fans uns nach Saarbrücken begleiten.“
Wie schwer wäre es für den gesamten Verein, sich im Falle des Scheiterns für eine weitere Regionalliga-Saison zu motivieren?
Hiller: „Das wäre gar nicht so schwierig. Natürlich möchten wir unbedingt aufsteigen. Aber auch wenn uns das nicht gelingt, können wir auf diese Saison stolz sein und würden die neue Saison voller Motivation angehen.“
Sie haben fast Ihre gesamte Jugend bei 1860 München verbracht und haben zu Zweitliga-Zeiten auch bei den Profis mittrainiert. Inwiefern hat sich der Verein durch den Abstieg in die Regionalliga verändert?
Hiller: „Wir sind immer noch der gleiche Verein. Allerdings kommt von den Fans diese Saison ein viel positiveres Gefühl rüber. Das war in den letzten Jahren vielleicht nicht so. Es gab immer sehr viel Kritik von außen. Jetzt sind die Fans wieder stolz auf ihren Verein.
Das liegt sicherlich auch daran, dass sich die Menschen jetzt mehr mit der Mannschaft identifizieren können, weil viele Spieler aus dem eigenen Nachwuchs kommen. Auch wir Spieler kennen uns untereinander vielfach schon länger. Das hat uns zusammengeschweißt.“
Für Sie hat sich auf dem Papier gegenüber der Vorsaison nicht allzu viel verändert. Sie haben bereits letzte Saison in der Regionalliga unter Trainer Daniel Bierofka gespielt – damals allerdings noch für die zweite Mannschaft. Inwiefern war es nun ein ganz anderes Gefühl, für die 1. Mannschaft zu spielen?
Hiller: „Auch wenn die Liga und der Trainer gleich geblieben sind, lässt sich das überhaupt nicht vergleichen. Letzte Saison kamen abgesehen vom Münchner Derby allerhöchstens 1000 Zuschauer zu den Spielen. Nun war unser Stadion mit 12.500 Zuschauern immer ausverkauft. Selbst zu den Auswärtsspielen sind immer über 1000 Fans mitgereist.“
In der Öffentlichkeit blieben lange die erschreckenden Bilder vom Relegations-Rückspiel in Erinnerung, als Stangen und Sitzschalen auf den Rasen flogen. Wie lange hat es gedauert, bis Mannschaft und Fans wieder eine Einheit wurden?
Hiller: „Das ging relativ schnell, weil hier eine komplett neue Mannschaft entstanden ist. Spieler aus der vergangenen Saison sind nur noch vereinzelt da. Die Fans haben erkannt, dass nun Spieler auf dem Platz stehen, die echte Löwen sind und den Verein wirklich lieben. Bereits in den Vorbereitungsspielen bekamen wir Sprüche zu hören wie: Endlich kämpfen sie wieder wie echte Löwen.“
Wäre auch die 3. Liga für 1860 München lediglich eine Zwischenstation?
Hiller: „Natürlich träumen wir davon, irgendwann wieder Bundesliga oder 2. Liga zu spielen. Aber es wäre zu früh, bereits jetzt davon zu sprechen. Erst einmal konzentrieren wir uns auf die Aufstiegsspiele zur 3. Liga.“
1860-Investor Hasan Ismaik ist in München ein ständiges Thema. Zuletzt gab er bekannt, die Mannschaft in der 3. Liga mit neuen Geldern unterstützen zu wollen. Gibt es eigentlich Kontakte zwischen Mannschaft und Investor?
Hiller: „Nein, unser Job ist es, sich auf den Sport zu konzentrieren. Um die wirtschaftlichen Themen kümmern wir uns nicht.“
1860 München hat mit dem FC Bayern München einen übermächtigen Stadtnachbarn. Was zeichnet für Sie 1860 aus, was Bayern München vielleicht nicht bieten kann?
Hiller: „1860 stand immer für eine hervorragende Jugendarbeit. Das war auch der Grund dafür, dass ich mit elf Jahren hierher gekommen bin. Der Verein ist zudem sehr familiär, wir haben direkt nebenan unser Löwenstüberl, der Kontakt zu den Fans ist sehr eng. So etwas hat man bei den Bayern sicherlich nicht.“
Herr Hiller, vielen Dank für das Gespräch!
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