Hallescher FC: Stefan Reisinger geht ins Risiko
Längerer Verbleib wohl nur bei Klassenerhalt
Nach der 0:2-Niederlage am Ostersamstag beim SSV Jahn Regensburg ging es beim Halleschen FC relativ schnell. Während Trainer Sreto Ristic und sein Assistent Roberto Pinto von ihren Aufgaben entbunden wurden, gab der HFC auch direkt die Verpflichtung von Stefan Reisinger als neuem Chefcoach bekannt, der vom zuletzt in gleicher Funktion beim türkischen Zweitligisten Giresunspor tätigen Paco Vaz als Co-Trainer unterstützt wird.
Reisinger, der bis Dezember als Co-Trainer von Maurizio Jacobacci beim TSV 1860 München fungierte, tritt kurz nach Erhalt seiner Fußball-Lehrer-Lizenz seine erste Stelle als Cheftrainer an, die es direkt in sich hat. Zwei Punkte Rückstand ans rettende Ufer sind zwar nicht unaufholbar, doch gleich zum Einstand hat Reisinger am Sonntag mit dem Heimspiel gegen den Tabellenzweiten SSV Ulm einen dicken Brocken vor sich. Die mit 60 Gegentreffern ligaweit anfälligste Defensive zu stabilisieren, dürfte dabei mit die erste Aufgabe des 42-Jährigen sein.
Vertrag nur für die 3. Liga gültig
Für Reisinger bedeutet der erste Job als Cheftrainer nach mehreren Interimsmissionen beim KFC Uerdingen Chance und Risiko zugleich. Rettet der gebürtige Oberbayer den HFC, wäre ihm eine Zukunft in der 3. Liga sicher und eine erste Duftmarke wäre gesetzt.
Geht es für den HFC hingegen in die Regionalliga, würde nicht nur Reisingers Ruf zumindest einen Kratzer erhalten, sondern auch ein Verbleib in Halle wäre dann kaum vorstellbar. Bei der Verpflichtung Reisingers wurden von Vereinsseite zwar keine Details zur Vertragskonstellation genannt, doch nach Informationen der Bild besitzt Reisingers Arbeitspapier nur Gültigkeit für die 3. Liga.
Die genaue Konstellation ist nicht klar, doch ist das Modell eines zunächst bis Saisonende befristeten Vertrages inklusive einer automatischen Verlängerung bei Klassenerhalt wohl das wahrscheinlichste.
Für Gedanken über den Sommer hinaus dürfte Reisinger in diesen Tagen freilich kaum Zeit finden. Vielmehr geht es darum, möglichst schnell an den richtigen Stellschrauben zu drehen, um nach 38 Runden mindestens auf Platz 16 zu stehen.