Energie Cottbus: Tatsächlich nur eine Momentaufnahme?
Aufsteiger landet den vierten Sieg in Serie
Mit drei Punkten aus den ersten vier Spielen hat Energie Cottbus nicht den besten Saisonstart hingelegt und schien direkt auf einen langen Abstiegskampf zuzusteuern, der nach dem Aufstieg freilich auch nach wie vor eher der Normalfall denn eine Überraschung wäre.
Doch seitdem hat die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz vier Mal in Folge gewonnen und sich mit dem 4:1 gegen den 1. FC Saarbrücken am gestrigen Samstag auf den vierten Tabellenplatz vorgeschoben – nicht zuletzt dank der mit 22 Treffern mit Abstand besten Offensive der Liga, aus der neben Spielmacher Tolcay Cigerci immer mehr auch Timmy Thiele herausragt, der mit einem Viererpack gegen Saarbrücken sein persönliches Trefferkonto auf sechs schraubte und damit die Führung in der Torschützenliste übernommen hat.
Obwohl seine Mannschaft aktuell einen Lauf hat, war Energie-Coach Wollitz nach der Begegnung weit davon entfernt, in Euphorie auszubrechen. „Sie können sicher sein, dass wir weiterhin sehr bescheiden bleiben, sehr demütig. Wir wissen das genau einzuschätzen und einzuordnen. Dennoch freuen wir uns über die Momentaufnahme“, so der 59-Jährige, der auf der Pressekonferenz nach dem Spiel zudem verriet, weiterhin den Blick nach unten zu richten.
Als Favorit nach Hannover
Weil die von Wollitz erwähnten acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone nach acht Spieltagen natürlich noch kein Ruhekissen darstellen, tut man in Cottbus gut daran, wie vom Trainer gewünscht „von Spiel zu Spiel zu denken“.
Dass nach dem letztjährigen Doppeldurchmarsch von Preußen Münster und dem SSV Ulm auch in Cottbus Träume aufkommen, die 3. Liga im Schnelldurchlauf hinter sich lassen zu können, weiß Wollitz aber natürlich und würde sich am Ende auch nicht dagegen wehren: „Sollte die Situation am 30. Spieltag noch die gleiche sein, können Sie sicher sein, dass wir alles versuchen werden“, so der Energie-Coach, der es indes für nicht zielführend hält, zum jetzigen Zeitpunkt einen Angriff auf die Spitze auszurufen.
Gleichwohl wird Wollitz in den nächsten Tagen mit seiner Mannschaft darauf hinarbeiten, dass aus der Momentaufnahme vielleicht doch mehr wird. Am kommenden Wochenende wartet mit dem Gastspiel bei Hannover 96 II in diesem Zusammenhang direkt ein echter Prüfstein. Denn zum Mitaufsteiger reist die Wollitz-Elf sicherlich als Favorit und muss zeigen, auch mit dieser Rolle zurechtzukommen.