Energie Cottbus: Im Sommer droht ein Aderlass
Claus-Dieter Wollitz fürchtet schmerzhafte Abgänge
Arminia Bielefeld könnte den FC Energie Cottbus am heutigen Freitag mit einem Heimsieg gegen den FC Ingolstadt von der Tabellenspitze der 3. Liga verdrängen, doch mit einem eigenen Dreier am Samstagnachmittag gegen die SpVgg Unterhaching wären die Lausitzer aus eigener Kraft wieder zurück am Platz an der Sonne – wo die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz als Aufsteiger sicherlich nicht zu erwarten war.
Im Fußball hat Erfolg, insbesondere überraschender, aber seinen Preis. So ließ Wollitz auf der Pressekonferenz am gestrigen Donnerstag durchblicken, dass es nicht einfach werden wird, den einen oder anderen Leistungsträger zu halten und es nach der Saison zu einem „größeren Umbruch“ kommen könnte.
Mehrere Anfragen für Dominik Pelivan
Durch die Leistungen in den vergangenen Wochen und Monaten sind laut Wollitz die „Begehrlichkeiten sehr groß geworden“ und gleichzeitig die Chancen des FC Energie aufgrund „wirtschaftlicher Grenzen“ gesunken. „Wir bewegen uns in einem Rahmen, der am unteren Ende der Liga ist, wenn nicht sogar auf dem letzten Rang“, machte der 59 Jahre alte Fußball-Lehrer klar, selbst auf drittklassiger Ebene den meisten Konkurrenten in finanzieller Hinsicht unterlegen zu sein.
Wollitz fürchtet, mit den vorhandenen Möglichkeiten, wichtige Spieler „nicht langfristig halten zu können“. Unter anderem gilt diese Erwartung für Dominik Pelivan, für den laut dem Energie-Coach bereits mehrere Anfragen von anderen Vereinen vorliegen sollen und der wie viele Profis nur einen Vertrag bis zum Ende der Saison besitzt.
Wollitz‘ Skepsis bezieht sich freilich auf die 3. Liga. Sollte Cottbus es der SV Elversberg, dem SSV Ulm und Preußen Münster gleichtun, die in den vergangenen beiden Jahren aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga durchmarschiert sind, könnte sich dank der dann weitaus höheren TV-Gelder eine andere Situation ergeben. Man darf allerdings getrost davon ausgehen, dass sich Wollitz trotz der Tabellenführung mit diesem Szenario im Moment nicht wirklich konkret beschäftigt.