Chapeau, Sebastian Mai

Die besondere Leistung des 3. Spieltags

Autor: Luis Hagen Veröffentlicht: Donnerstag, 01.08.2019 | 16:19
Sebastian Mai vom Halleschen FC

Antreiber vorne wie hinten: Halles Sebastian Mai schafft es in die neue Liga-Drei.de-Rubrik „Chapeau“. ©Imago images/Hartmut Bösener

Mal hinten, mal vorne. Dann wieder das genaue Gegenteil, hin und her und überall. Ja, was denn nun, Sebastian Mai? Der 1,95m lange Kapitän des Halleschen FC stellt das sonst so übersichtliche Positionsspiel der 3. Liga aktuell auf den Kopf und gibt mit seiner omnipräsenten Einsatzwucht und Torgefahr den Gegnern von Spiel zu Spiel aufs Neue große Rätsel auf.

Startet der Mai gleich vorne drin auf der 9er Position, so wie beim 1:0-Heimsieg gegen Rostock? Oder wird er als zentraler Abwehrleader beginnen und dann – wie am Mittwochabend beim jüngsten 2:0 bei der Kölner Aufstiegs-Viktoria – von hinten heraus mit seiner gefürchteten Urgewalt am gegnerischen Abwehrgerüst rütteln? Dicke Fragezeichen, die Halles Gegner offenbar gewaltig nerven und gar überfordern, wie bei Mais Kopfballhammer zur Führung in Köln.

Taktgeber und Vorkämpfer

Torsten Ziegner, der Konstrukteur dieses Verwirrspiels, freut sich diebisch über diese neuen Möglichkeiten. Sie haben ihm einen starken Start in die neue Spielzeit sowie schon gleich so etwas wie eine Poleposition in der Liga beschert. Schließlich haben die Hallenser auch schon bis kurz vor dem Ende der vorigen Spielzeit um den Liga-2-Aufstieg gekämpft, ehe sie von den Wiesbadenern noch abgefangen wurden. Und jetzt sind sie schon wieder in überragender Verfassung, wie Augenzeugen berichten.

Doch nun hat Ziegner dem Fußball seines Teams einen auffällig inspirierenden Kick verliehen: Wie „Erfinder“ Tim Walter, der bei Holstein Kiel soeben eine Zweitligaspielzeit lang mit bedingsungslosem Antriebsfußball der Positionen 1 bis 11 Furore machte, lässt Ziegner nun ebenfalls seine Verteidigung konsequent mutig und risikofreudig im Vorwärtsgang agieren.

Halle beherrscht Ball und Gegner, Kleinspiel statt langer Hafer und Ziegners verlängerter Arm. Der 25 Jahre alte Sebastian Mai, ist der entscheidende Taktgeber, Anpeitscher und Vorkämpfer. Es gibt kein Luftduell, keinen Infight und keinen Laufweg, in dem der gebürtige Dresdener nicht alles aus sich herauspumpt und mit seinem 90-Kilo-Körper quasi den Rasen mäht.

Dies sind die unübersehbaren Signale, die Spiele entscheiden und Stimmungen verändern. Wenn es Mai zu leise ist, dann schnauzt er schon mal ins Publikum, genauso wie Teamkollegen Ärger mit ihm bekommen, wenn sie glauben, mal ein weniger kürzer treten zu können.

„ Der Mai hat immer geradeaus das Übel beim Namen genannt und manchmal richtig dazwischengehauen ”
Benno Möhlmann

„Der Mai hat immer geradeaus das Übel beim Namen genannt und manchmal auch richtig dazwischengehauen“, erinnert sich Benno Möhlmann an die gemeinsame Arbeit bei Preußen Münster. Auch dort hat Mai mit den Hufen gescharrt und seine Ambitionen für das Antriebsspiel stets eingefordert.

Doch weil Möhlmann über genügend gute Stürmer verfügen konnte, hat er Mai in der Innenverteidigung verankert und nur bei Standards nach vorn geschickt. „Bei mir hat er sich im Training ausgetobt, überall hat er geackert und gerackert. Mit seiner großartigen Mentalität immer vorbildlich“, berichtet Möhlmann weiter.

Wiedervereint mit dem Förderer

Dass der aktuelle Fortschritt des Allroundkämpfers nun in Ziegners Händen liegt, ist das Ergebnis einer gewachsenen Zusammenarbeit dieser beiden Männer. Denn Ziegner war es, der den damals noch pausbäckig und zuweilen noch schwer in Gang kommenden 20-jährigen Spätzünder aus der zweiten Mannschaft des Chemnitzer FC in sein Zwickauer Aufstiegsprojekt einbaute.

Und es dauerte gar nicht lange, bis Mai seine Defizite vergessen machte: Er wurde schlanker, schneller, griffiger, selbstbewusster, stieg mit Zwickau in die 3. Liga auf und musste dennoch ins ferne Münster, weil er diesen Wechsel zuvor bereits perfekt gemacht hatte.

Seit einem Jahr ist er nun in Halle und wieder bei Ziegner, seinem Chef, mehr noch seinem Partner. Beide arbeiten nun fleißig daran, dass auch der Fußball sein Ressort- und Schubladendenken allmählich verändert. Einmal Innenverteidiger, immer Innenverteidiger, nein Danke! Wer wissen möchte, welches Aktionsfeld Sebastian Mai inzwischen persönlich favorisiert, der liest bei „transfermarkt.de“ seit kurzem diese Registratur: Sebastian Mai, Mittelstürmer! Nun denn, auf geht’s …

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