Chapeau, Rafael Garcia
Die besondere Leistung des 10. Spieltags
Der Chemnitzer FC ist im Juli dieses Jahres aus der 3. Liga abgestiegen. Er hätte drinbleiben können. Mit einem Pünktchen mehr allemal. Doch auch wenn Rafael Garcia oder einer seiner Teamkollegen allein nur irgendwo oder irgendwann auf der 38-Spiele-Strecke dieses Fußball-Marathons zwei Törchen mehr erzielt hätten, wäre FSV Zwickau auf dem viertletzten Tabellenplatz gelandet und der CFC somit in der Spielklasse geblieben. So ist der Chemnitzer FC nach der Corona-Pause komplett abgestürzt.
Doch Rafael Garcia ist weich gefallen, hat keinerlei Schaden genommen. Geboren und aufgewachsen ist er in Aachen, sein Vater stammt aus Spanien. In beiden Lebensmittelpunkten ist der Glaube an den Beistand Gottes bei den Garcias Familien-Tradition.
So ist auch diesmal alles gutgegangen. In Mannheim feiern sie grade ihren neuen „Highspeed-Fußball“, wie sie ihr Spiel innerhalb der Übungswoche intern nennen. Dies hat Trainer Patrick Glöckner jetzt im Glück des Erlebten im Bayrischen Fernsehen vorsichtig verraten.
Der SVW Mannheim hat dort also für Garcia einen Platz gefunden und gemeinsam haben sie nun gute Chancen, mit diesen neuen Mitteln auch im Dauerlauf um einen der Aufstiegsplätze stabil in der Spitzengruppe zu verweilen. Neun erzielte Treffer in zwei Heimspielen hintereinander sowie 19 Tore insgesamt nach neun absolvierten Spielen, sind eine imposante Ausbeute.
Im Buwe-TV, wo regelmäßig online Beiträge über den SVW Mannheim laufen, hat Rafael Garcia verraten, dass sein Wechsel in den Waldhof schon sehr frühzeitig Fahrt aufgenommen hat. Waldhofs Sportchef Jochen Kientz hatte sich bereits in der Corona Zwangspause dieses Frühjahrs an die Fersen von Garcia geklemmt und bei ihm angerufen. Dass sich der Umworbene „mit Jochen direkt wohlgefühlt“ hat, wie er berichtete, ist gut nachvollziehbar.
Denn Mannheims Fußball-Entscheider waren dahinter gekommen, dass es den damaligen Bemühungen ihrer Offensivkräfte in letzter Konsequenz primär an Geschwindigkeit gefehlt hatte. So haben die Mannheimer daheim zu viele Punkte liegengelassen.
Doch mit einem so schnellen, beweglichen und spielfreudigen Tempodribbler wie Garcia hätten die Remis-Könige vom Waldhof die eine oder andere ihrer am Ende rekordträchtigen 17 Punkteteilungen wohl schon in der vorigen Spielzeit in so manchen Dreier umwandeln können.
So oder so ähnlich wird Jochen Kientz argumentiert haben, um dem Kandidaten frühzeitig das sichere Gefühl zu geben, mit seinem fußballerischen Repertoire punktgenau hineinzupassen in das neue Karacho-Konzept des neuen SV Waldhof. Mit neuen Spielern und einem neuen Trainer.
Wenn auf den Abstieg persönlich Aufschwung und Aufstieg folgen
Rafael Garcia muss kein schlechtes Gewissen aufbringen, nicht einmal ein Fünkchen Reue. Sein Zweijahresvertrag in Chemnitz war abgelaufen in diesem Sommer und an ihm war nichts Fahrlässiges festzumachen.
Selbst wenn der Ligaverlust für ein so schwieriges Projekt, wie dies der CFC zweifellos ist, zu einem Desaster mit ganzheitlichen Ausmaßen geraten wird, gehören solche Prozeduren zu den Phänomenen des Profifußballs: Dass also für den einzelnen Aktiven wie Rafael Garcia direkt auf den Abstieg persönlich Aufschwung und Aufstieg folgen. Sportlich und zumeist auch wirtschaftlich.
Solcherlei Beispiele existieren zahlreich und immer aufs Neue: Bei der aktuellen Formation der neuen Generation der Waldhof-Buwe ist Rafael Garcia keineswegs ein Einzelfall.
Jochen Kientz hat sich obendrein bei der Neubesetzung des Trainerpostens nochmals in Chemnitz und der beschriebenen Spielerklientel mit auffälligen Rasanz-Potenzialen erfolgreich bei weiteren Absteigern sowie bei einigen Gefährdeten bedienen können.
Beim jüngsten 4:1-Triumph über den Topfavoriten FC Ingolstadt haben die Überlebens-Spezialisten der 3. Liga eine Ensemble-Leistung vollbracht, die Ingolstadts sonst so selbstbewusst präsenten Fußball-Lehrer Tomas Oral bei der Spieltagkonferenz die sportliche Lage ungewöhnlich kleinlaut beschreiben ließ: „Mannheim ist eine Mannschaft, die Tempo hat“, sagte Oral und ergänzte das Defizit seines Teams so: „Wer diesem Gegner die Räume gibt, in denen er sein Tempo einsetzen kann, der hat einen schweren Stand gegen ihn.“
Fußballfeinkost, Frechdachs-Fußball und Finten-Reichtum
Diejenigen, die Ingolstadts Trainer auf Seiten des Gegners meint, sind nun tatsächlich diese Neuen, die Spezialisten für Fußballfeinkost, Frechdachs-Fußball und Finten-Reichtum:
Als Rafael Garcia, unser Hauptdarsteller an dieser Stelle, nach feinem Direktspiel seines neuen Kollegen Dominik Martinovic allein auf Ingolstadts Strafraum zulaufen, dort eindringen und abgeklärt Maß nehmen kann, kommt ihm zugute, dass er mit beiden Füßen nahezu gleichgut Fußball spielt. Bevor Ingolstadts Torwart probate Gegenmaßnahmen erwägen kann, liegt der Ball zum 1:0 im Netz.
Sein früherer Trainer David Bergner gerät bei Bühnenstücken wie diesem sowie bei der umgekehrten Kombinations-Gala zwischen Garcia und Martinovic zum 3:0 – der Offensiv-Attraktion dieses 10. Spieltags in der 3. Liga – immer noch genauso ins Schwärmen wie einst in gemeinsamen Zeiten beim Chemnitzer FC.
„Es ist ein großes Vergnügen, sein besonderes Gefühl für Raum und Zeit zu erleben. Seine Beweglichkeit in allen Richtungen. Wie sein Spiel immer in Balance ist und wie raffiniert er sich wegschleicht. Ja, Rafa hat eine hohe offensive Qualität und zu alledem einen Topcharakter“, erklärt Bergner.
Als Fußball-Lehrer befindet er sich gegenwärtig in einer Art des unbefriedigenden Strohwitwer-Daseins. Doch im Gespräch mit Liga-Drei.de über die besonderen Fähigkeiten von Rafael Garcia, den Mann mit der Trikot-Nr. 16 im Mannheimer Team, ist Bergner glücklich darüber, ein Stückweit zurückzukehren ins pralle Leben der 3. Liga.
In der Tat haben sie in Mannheim jetzt diesen Mehrwert an Geschwindigkeit, den Bernard Trares in der vorigen, mit so vielen Unentschieden überladenen Spielzeit, noch nicht zur Verfügung hatte. Dieses Manko bezeichnete Trares unlängst gegenüber Liga-Drei.de als Grund dafür, warum daheim so viele Spiele nicht gewonnen werden konnten.
Neben Patrick Glöckner, den neuen Trainer, den Sportchef Kientz genau wie Garcia aus Chemnitz geholt hat, sind auch Dominik Martinovic (aus Großaspach) und Anton Donkor (aus Jena) in Mannheim mit dem unsichtbaren Makel aktiv, mit ihren vorherigen Team das Klassenziel nicht erreicht zu haben. Doch Donkor, der nun auf eigenem Wunsch bestätigen möchte, dass die Linksverteidiger-Position das Aktionsfeld seiner Fußballzukunft ist, Martinovic und Garcia blühen hier im Waldhof auf wie die Weihnachtssterne in den Gärten des Winters.
Auch Marcel Costly, dem beim 1.FC Magdeburg dasselbe hätte passieren können, wie den neuen Kollegen aus Chemnitz, Aspach und Jena, ist ein wichtiger Bestandteil der Mannheimer Kombinations-Offensive.
Mit einem Tunnel Ingolstadts Verteidigung mattgesetzt
Denn ehe Costly entschlossen mittendrin zum 2:0 verwerten konnte, hatte sich Donkor an der linken Außenbahn nach vorne durchgetankt, den Ball ins Zentrum zu Garcia gespielt. Doch statt mit seinen auffälligen „Töppen“ in strahlendem Gelb selber zu schließen, hat der eben einfach mal mit seinen Beinen einen Tunnel geformt, so den Ball passieren lassen und die Ingolstädter Verteidigungsarbeit kurzerhand mattgesetzt.
Auch Garcias Finte und Costlys Direktschuss waren das Produkt des neuen Mannheimer Harmoniefußballs, der aktuell in nahezu sämtlichen Regionen des Spielfeldes wie aus einem Guss entstehen kann.
Vorbei die Zeiten, in denen Garcia & Co. noch unterschätzt werden?
Als Rafael Garcia im Buwe-TV sein Antritts-Interview gegeben hat, sprach er von „vielen Vorlagen und hoffentlich auch ein paar Toren“, mit denen er, der „leidenschaftliche Kämpfer und Läufer“, sich schnellstmöglich ein starkes Standing verschaffen wolle.
Es hat also ein wenig länger gedauert für Rafael Garcia, bis er in seinem neuen Aktionsfeld seine Tor- und Vorlagen-Premiere sowie all das andere feiern konnte. Zwei derart souverän erspielte Heimsiege hintereinander – dies ist neu in Mannheim: Dem 5:2 gegen Magdeburg folgte nun dieses 4:1 über Ingolstadt. Das ist wieder einer der Topfavoriten.
„Die 3. Liga steht für Robustheit und Physis. Weil Garcia beides auf den ersten Blick nicht verkörpert, ist er einer der am meisten unterschätzten Spieler in dieser Spielklasse.“ Diese Behauptung hat David Bergner vor einigen Monaten bei Liga-Drei.de über die Entwicklung seines damaligen Spielers verlauten lassen.
Wahrscheinlich ändert sich im Mannheimer Fußball nun auch daran so einiges. Und zwar universal gesprochen…
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