Chapeau, Marco Schuster
Die besondere Leistung des 26. Spieltags
87. Spielminute in Mannheim. Spielstand 1:0 für den Derby-Gegner aus Kaiserslautern. Doch jetzt noch dieser Eckball für Mannheim von der linken Seite: Der Ball fliegt hinein, ein Schädel prescht dazwischen und verändert die Flugbahn genau zum Torschützen. Mannheims Spieler mit der Trikot-Nr. 6 und dem grünen Schuhwerk lauert zehn Meter vor dem Lauterer Tor und trifft volley zum 1:1. Einen Punkt gerettet. Den Aufstiegskampf aufs Neue bestanden.
87. Spielminute eine Woche zuvor in Duisburg. Spielstand 2:2. Auch hier gibt es noch diesen Eckball von der linken Seite für die Mannheimer Kicker: Großer Wirrwarr vor dem Duisburger Tor, doch dort plötzlich eine Ballkontrolle mit dem Rücken zum Tor, dann eine schnelle Drehung und direkt der Schuss ins Netz zum 3:2. Drei Punkte beim Tabellenersten geholt, Nimbus gewahrt. Mannheim, ohnehin Tabellenerster in der Wertung der Auswärtsspiele, bleibt seit 50 Spielen in der Fremde unbesiegt. Sensationell, diese Bilanz.
Last-Minute-Man der neuen Waldhof-Buben
Was hier so wirkt als würden wir mit diesen beiden Szenen das Werk eines Torschützen vom Dienst beschreiben, ist in der Realität ganz anders. Wir schildern zwar zwei sich gleichende Toranbahnungen, zwei in derselben Spielminute zweier Schlussphasen erzielte Treffer, die Entstehung dreier Punkte im Endspurt zweier Spiele.
Doch wir widmen uns an dieser Stelle einem Spieler, dessen Kerngeschäft einige vielversprechende Fähigkeiten enthält, doch keineswegs das Handwerkszeug, um ein verlässlicher Torschütze zu sein.
Die Rede ist von Marco Schuster, dem neuen Last-Minute-Man der neuen Waldhof-Buben. Die beschriebenen Treffer im aktuellen Derby gegen die Lauterer sowie zum Knockout des MSV vor einer Woche verkörpern erst Schusters zweiten und dritten Treffer in dieser Spielzeit.
So ist Schuster der lebendige Beweis dafür, dass jede Spielzeit ein Prozess ist, in dem sich so Manches in eine positive Richtung entwickeln lässt, wenn die Basis dafür gegeben ist.
Marco Schuster, der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler mit vielfältigen strategischen Aufgaben im erfolgreichen Konzept des von Liga-Drei.de in der Winterpause mit einem „Chapeau des Jahres“ gewürdigten Bernhard Trares, verkörpert offenbar Vieles von dem, was ein Trainer und seine Mannschaft benötigen, um solche wichtigen späten punktebringenden Treffer zu erzielen und seit nunmehr in ligaübergreifend 30 Auswärtsspielen nicht mehr besiegt worden zu sein.
Wer ist also dieser Marco Schuster? Was sollte man wissen über diesen jungen Mann? Der gern davon erzählt, dass er sich schon eine Zeitlang vegan, also fleischlos und milchproduktfrei ernährt und seitdem endlich verschont geblieben ist von Verletzungen. Der parallel ein Fernstudium für eine spätere Tätigkeit im Sportbusiness-Management absolviert.
Um dahinter zu kommen, wie es Marco Schuster auf die Reihe bekommen hat, in dieser, seiner ersten Spielzeit in dieser Spielklasse, die einem Fußballmarathon ähnelt, sogleich mit seinen Leistungen so stabil zu sein, dass er noch nicht einmal für eine Sekunde in dieser Runde wegen etwaiger Schwankungen ersetzt worden ist (von seiner Gelbsperre am 18. Spieltag mal abgesehen), haben wir zu einem seiner Ausbildungstrainer beim FC Augsburg Kontakt aufgenommen.
Liga-Drei.de erreicht Janos Radoki in Augsburg. Im Unternehmen seines früheren Fürther Teamkollegen Jochen Weigl arbeitet er jetzt im Finanz- und Versorgungscoaching. i Der frühere Abwehrspezialist der SpVgg. Greuther Fürth, der von November 2016 bis September 2017 die Elf vom Ronhof in der 2. Bundesliga obendrein auch trainiert hat, muss nicht lange überlegen, um Interessantes über Marco Schuster in Erinnerung zu rufen.
„Marco“, berichtet Radoki, „gehörte im Alter zwischen 15 und 17 Jahren noch zu den schmächtigen Spielern. Doch diese körperlichen Nachteile hat Marco immer wettmachen können mit seiner Spielintelligenz, seiner Fähigkeit, die Aktionen des Gegners rechtzeitig zu erkennen und sofort gegenzusteuern und er hat immer gerackert und gekämpft, hat niemals Angst gezeigt vor physisch stärkeren Kontrahenten. Er hat sich immer gewehrt und ausgeteilt.“
Radoki hat so manche Karriere heutiger Bundesligaspieler beim FC Augsburg und bei den Fürthern auf den Weg bringen können und so kann er treffende Vergleiche herstellen. Auch was ihn bei Marco Schuster des Weiteren in Erinnerung geblieben ist, hält als Erklärung für Mannheims Schuster des Jahres 2020 Stand: „Marco war immer gierig auf neue Informationen, er war immer interessiert an zusätzlichen Trainingsbelastungen, er hatte nie genug, es konnte ihm niemals etwas zu viel werden.“
Radoki berichtet dies mit einer Begeisterung, als würde er nun doch Zweifel haben an seiner Entscheidung, seine Laufbahn als Fußball-Lehrer zu beenden. Dies ist seine Konsequenz nach dem Ausscheiden in Fürth. Da musste er über Nacht Platz machen für Buric. Obwohl sein Fürther Team prallgefüllt war mit jungen Leuten, die er zuvor in der U19 entwickelt hatte.
Auch Marco Schuster wäre fast in Fürth gelandet in dieser Zeit.
Doch dem Dauerreservisten im Augsburger Weinzierl-Kader, riss 2016 plötzlich das Kreuzband. Aus und vorbei war somit der Traum von einer Bundesligakarriere beim FCA.
So wichtig für Waldhof wie Kimmich für Bayern
Janos Radoki glaubt sich zu erinnern, dass mit Schusters fußballerischen Talenten damals in Augsburg nicht sonderlich achtsam umgegangen worden sei. „Er war in der damaligen U23 des FC Augsburg so auffällig aktiv, er war der Kopf allen Handelns. Da hätte man ihm durchaus eine Chance geben können“, meint Radoki und ergänzt: „Bei mir hätte er sie bekommen.“
Nun, wo die Seele schmerzt, brechen Knochen, reißen Bänder. Schuster ist kein Einzelfall mit dieser bitteren Erfahrung.
Als Schuster dann im Sommer 2017 in Mannheim anheuern durfte, konnte noch niemand wissen, ob Schusters zusammengeflicktes Kniegelenk halten würde. Doch Mannheims damaliger Trainer Gerd Dais sah nur das Gute an der Idee, holte ihn und hatte Recht.
Jetzt ist Marco Schuster nun so präsent und so wichtig für die neuen Waldhof-Buben wie Kimmich für den FC Bayern. Denn beide agieren im selben Arbeitsmodus: Als Mr. Dynamite ohne wirklich ein Modellathlet zu sein.
Das nennt man Mentalität. Und nur wer Mentalität besitzt, bringt den starken Siegeswillen und genügend zweite Luft auf, um so späte und wichtige Tore zu erzielen wie Marco Schuster…
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