Chapeau, Jan Löhmannsröben
Die besondere Leistung des 1. Spieltags
Hoch. Sehr hoch. Ja, eigentlich zu hoch kam der Eckball von rechts hineingeflogen in die Mitte des Strafraums. So war eigentlich für Duisburgs Abwehrverbund genügend Zeit vorhanden, um sich clever zu positionieren, um zu stören und auch diese Aktion erfolgreich zu verteidigen. Doch eben nur eigentlich.
Doch das Gegenteil war der Fall: Denn als sich Rostocks Jan Löhmannsröben in diesen Flugball mit all seiner Urgewalt empor- und hineinstreckte, dabei drei, vier um ihn herum postierte Duisburger Kontrahenten zu Statisten degradierte und dann zwar nur mit seiner Stirn und trotzdem mit der Wucht eines Volleyschusses zum 1:1 ins Duisburger Tor beförderte, geriet der von Bentley Baxter Bahn getretene Flugball für Hansa Rostock zu einem perfekten Wendepunkt.
Willensstärke, Mentalität und Körperlichkeit
Mit diesem Gleichstand nach rund einer Stunde Spielzeit übernahm Hansa komplett das Geschehen und erzielte völlig folgerichtig zwei weitere Treffer durch Pascal Breier. So eroberte sich das neuformierte Hansa-Team die drei heißersehnten Punkte zum Start in die neue Spielzeit, die in Rostock mit der Rückkehr in die 2. Bundesliga enden soll.
Hauptverantwortlich für diese erfolgreiche sportliche Demonstration somit ein Name und drei Tugenden: Jan Löhmannsröben mit voller Willensstärke, Mentalität und Körperlichkeit.
Die Rostocker Freude um den Neuen dort oben an der Ostseeküste überrascht Michael Frontzeck nicht. Liga-Drei.de erreicht den 56 Jahre alten Trainer ohne Anstellung dort, wo er geboren wurde, aufwuchs, Bundesligaprofi, Nationalspieler und Fußball-Lehrer werden konnte: Daheim in Mönchengladbach.
„Schon als ich hörte, dass Löh, so rufen wir ihn, bei Hansa anheuern konnte, dachte ich nur: Donnerwetter, dieser Klub dort oben an Küste, wo immer Leben in der Bude ist, passt ja super zu ihm“, berichtet Frontzeck.
Tausendsassa im Mittelfeld
Vor zwei Jahren um diese Zeit haben Fronzeck und Löhmannsröben eine gemeinsame Hinrunde beim 1. FC Kaiserslautern in der 3. Liga verbracht. Dass Frontzeck direkt danach am Betzenberg vorzeitig ausgewechselt worden ist, hat Löhmannsröben bereits vor einem Jahr im Gespräch mit Liga-Drei.de sehr bedauert. „Frontzeck war immer sehr professionell. Seine positive Ruhe hat mir sehr gutgetan“, bemerkte Löhmannsröben damals rückblickend.
Denn auch am Betzenberg galt Löhmannsröben im Sinne des Wortes als ein echter Teufel auf dem Spielfeld: Als Balljäger, Balleroberer, Antreiber und manchmal gar als Torschütze. Wie jetzt aufs Neue in Rostock.
Nun spricht Frontzeck über die Zusammenarbeit mit Löhmannsröben und stellt dabei klar: „Der Jan hat sein Herz am rechten Fleck. Mit seiner durchweg lebendigen und positiven Stimmungsmache wird er in der Teamkabine und auf dem Spielfeld zu einer bedeutenden Antriebskraft. Er verbreitet diese Galligkeit, diese Lust auf den nächsten Sieg überzeugend und wirkungsvoll. Ich mag solche Spieler wie den Jan.“
So sieht das wohl auch Jens Härtel. Beim 1. FC Magdeburg hatte die Zusammenarbeit zwischen Härtel und Löhmannsröben in zwei gemeinsamen Spielzeiten nur einen einzigen entscheidenden Schönheitsfehler: Der Aufstieg in die 2. Bundesliga wurde mit zwei vierten Tabellenplätzen in der Endabrechnung damals noch verpasst.
Das war 2017. Jens Härtel erinnerte sich gegenüber Liga-Drei.de bereits einmal so: „Ich hätte seine sportlichen Fähigkeiten gern weiter bei uns entwickelt und für unser Team genutzt. Doch Jan war sich sicher, dass die 2. Bundesliga auf ihn wartet.“
Dies tat sie aber nicht. Wäre Löhmannsröben bei Härtel in Magdeburg noch ein Jahr geblieben, wäre der Aufstieg in die 2. Bundesliga – und damit auch diese Erfolgsstory – Realität geworden.
Doch nach dem Abschied aus Magdeburg hat sich Löhmannsröben im Gestrüpp aus verpassten Chancen und geplatzten Hoffnungen mit seinen Karriere-Entscheidungen einige Male verirrt: Zuerst in der – mit Verlaub – Liga-Notaufnahme Jena. Dann, wie beschrieben, am Betzenberg. Danach im Missmanagement des Pleiteklubs Wacker Nordhausen.
Zu Beginn dieses Jahres landete er in Münster, somit immerhin wieder in der 3. Liga. Doch er kam als Retter und ging als Absteiger. Auch so können Karrieren knicken. „Ich bin nun einmal ein verdammter Dickschädel“, hat uns Löhmannsröben schon einmal verraten.
Härtel kennt ihn in- und auswendig
Doch jetzt ist er wieder bei Jens Härtel. Ihm muss er nichts vormachen, vor ihm muss er nichts geheim halten und sich nicht maskieren. Härtel kennt all seine Marotten, Macken und Skandälchen. Vor allem ignoriert er sie. Und so halten wir es diesmal auch.
Hansa Rostock – neuer Verein, alter Trainer, neues Glück. Erstmals im Trikot mit der Nr. 24. Eigentlich liebt er Nr. 6. Doch die trägt sein Kollege Björn Rother. Egal, es läuft wieder bei Jan Löhmannsröben. Dank des Durchsetzungsvermögens seines Dickschädels nach heranfliegenden Eckbällen.
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