Chapeau, Jakub Jakubov
Die besondere Leistung des 22. Spieltags
Normalerweise beschleicht einen Profifußballer allerlei Unbehagen, wenn er seinen ersten Geburtstag jenseits der 30 feiern muss. Dieses Alter gerät in diesen Aktionsfeldern leicht zu einem bedrohlichen Signal, dass die verbleibende Zeit knapper wird.
Doch Jakub Jakubov kennt solche Ängste nicht. „Schade, dass ich nicht jeden Tag Geburtstag haben kann“, bemerkte er nach getaner Arbeit, die mit einer Bestnotenleistung im doppelten Sinne zu einem Feiertag geraten ist. Und so machte „Kuba“, wie ihn seine Kollegen rufen, keinen Hehl aus seiner Freude, als er grinsend und strahlend ins Mikrofon des Übertragungssenders Magent Sport plauderte.
Der Genuss des Torwartspiels im großen Durcheinander
Jeder, der diesen besessenen Sportler jemals dabei erleben konnte, wie sehr er dieses Kampf- und Geschicklichkeitsspiel zwischen den Pfosten offensichtlich auch dann besonders zu genießen vermag, wenn um ihn herum eher heilloses Durcheinander herrscht, der hat gewiss keinerlei Zweifel, dass Jakubov für den Erfolg seiner Mannschaft so ziemlich alles zu erledigen und zu opfern bereit wäre.
Doch selbstverständlich kann es sich auch der Torwart des Chemnitzer FC nicht mehr erlauben, mit seiner Karriere verschwenderisch umzugehen.
Erfolgreich auf den Faktor Spielpraxis gesetzt
Denn schon recht lange, seit dem Sommer 2013, ist er auf regionalen ostdeutschen Fußballbühnen unterwegs, ohne dass ihm ein nachhaltiger Karrieresprung gelingen konnte. Denn Jakubov setzte hier nie auf schnelle persönliche Reputationen, nicht auf finanzielle Bedürfnisse und schon gar nicht auf den Jahrmarkt der Eitelkeiten. Maßgebend war für Jakubov hier allein der Faktor Spielpraxis.
So wollte er lieber in Bautzen (65 Spiele), beim Berliner AK (60 Spiele) und eben in Chemnitz (nunmehr 51 Spiele) eine feste Größe sein. Mit ständigen Einsätzen wettkampfgestählt die nächsten Schritte vorbereiten, als womöglich weiterhin doch nur hintendran zu stehen und wieder nur Ersatz zu sein. Wie zuvor in Trnava und Boleslav sowie bei Dukla Prag und Austria Wien, also in den Paradeligen Tschechiens und Österreichs geschehen.
Besonders schmerzhaft in Erinnerung blieb schließlich diese Erfahrung: Bei Dukla Prag hat er 2011 zweimal hintereinander die Nr. 1 im Tor vertreten. Das zweite Match ging 0:1 verloren und danach tauchte Jakubov nie wieder im Ligakader des elffachen Tschechoslowakischen Meisters auf.
Auch Jakubov braucht dringend das Gefühl, geschätzt und gebraucht zu werden. Auf diesen Effekt hat er konsequent gebaut, seit er hierzulande auffällig engagiert in Aktion ist und seine Verträge in diesen guten sportlichen Beziehungen somit stets frühzeitig verlängerte. So kamen auch die Einladungen zu Trainingstests in der 2. Bundesliga einige Male zu spät.
Solcherlei Leistungsnachweise braucht er nun auch gar nicht mehr. Die 3. Liga ist längst ein sportlicher Lebensraum für Karrieresprünge. Sie ist längst die 3. Bundesliga, auch wenn sie – und dies versteht niemand – immer noch nicht diesen Namen trägt.
Hier Trauerkloß Undav, dort Strahlemann Jakubov
Zumal mit Leistungen wie aktuell in Meppen: Dort ist Deniz Undav mit zwölf Treffern und neun Assists eigentlich Mr. Zuverlässig in Sachen Torproduktion. Nun aber sorgte er für das Kontrastprogramm zum Strahlemann Jakubov. So stand er wie ein Trauerkloß vor dem Reporter-Mikrofon und redete auch nicht weiter um den heißen Brei herum: „Das Ding geht allein auf meine Kappe!“
Denn vier oder fünf Duelle hat Meppens 21-Scorer-Mann gegen Jakubov vergeigt, obwohl er zuweilen so frei anlaufen konnte wie der Eishockeyschütze bei einem Penalty. Und obendrein hat Jakubov auch noch einen Foulelfmeter von Rama aus dem unteren linken Toreck gefischt.
„Ohne unseren überragenden Torwart hätten wir schon drei, vier Tore mehr bekommen, ehe wir überhaupt stattfinden konnten“, konstatierte auch der erfahrene CFC-Debütant Sirigu.
Und Patrick Glöckner glaubte erkannt zu haben, dass dieser Elfer, den Jakubov ansaugte wie ein Magnet das Metall, einen Ausweg aus dem Schlamassel aufgezeigt habe: „In diesem Moment ist bei uns die Hoffnung entstanden, dass hier für uns doch noch etwas gehen könnte“, sagte der CFC-Trainer in der Pressekonferenz mit beiden Trainern.
Jakub Jakubov, der als Jugendlicher auch als Skifahrer und im Tennissport auffällige sportliche Potenziale für den Leistungssport nachweisen konnte und der perfekt die deutsche Sprache beherrscht, agiert gern wie ein elfter Feldspieler und so gleichzeitig als Chef des Defensivverbundes.
Der Fußball-Lehrer Markus Zschiesche, dem Energie Cottbus soeben die schwierige Aufgabe übergeben hat, die U19-Junioren in der Bundesliga zu halten, hat beim Berliner AK mit Jakubov gearbeitet und bringt dessen Potenziale so auf den Punkt: „Kuba verkörpert ein optimales Gesamtpaket eines Torhüters: Sein Pass- und Flugballspiel ist sicher, er besticht mit körperlicher Präsenz, in der Vorbereitung und in der Nachbereitung eines Spiels ist er höchst professionell, ist ehrgeizig und in jeder Hinsicht ein Vorbild. Gesunde Ernährung ist sein Lieblingsthema.“
So glaubt Zschiesche, der bis zum Jahreswechsel die U17-Junioren in Cottbus hinter den Topklubs auf einen stabilen Verfolgerplatz steuerte, an weitere neue Herausforderungen für Jakub Jakubov, dessen Vertrag in Chemnitz im kommenden Sommer endet. „Macht er so weiter, schafft er auch die nächste Liga“, meint Zschiesche, der ehemalige Profi des SC Paderborn und des 1.FC Union Berlin.
Weitere Stabilität dank Arbeit mit Höttecke
Jakub Jakubov präsentierte sich jahrelang vor den Spielen mit einem auffällig intensiven Warming-up-Programm. Für das Publikum war diese Vorbereitung stets sehr unterhaltsam, doch mit seinem neuen Torwarttrainer Marcel Höttecke glaubt er nun mittels einer geschickteren Dosierung eine schlauere Lösung entwickelt zu haben. Höttecke war von Glöckners Vorgänger David Bergner in den Trainerstab geholt worden und hat Jakubov offensichtlich zu einer weiteren Stabilität verholfen.
Und noch eine weitere Veränderung hat Jakubov an sich wahrgenommen, wie er vertrauten Weggefährten unlängst verraten hat: Früher habe er sich Fußballspiele vor allem wegen der schönen Tore der Knipser Lewandowski, Reus und Müller angeschaut. Heute indes beschäftigt ihn der große Fußball allein deshalb, um bewusst die Torwart-Leistungen von Bundesligakollegen wie Sommer, Gulasci oder Bürki zu studieren.
Jakubov ist im slowakischen Kosice geboren worden, doch sein Elternhaus steht seit vielen Jahren in Prag, der Hauptstadt Tschechiens. So besitzt er zwar beide Staatsbürgerschaften, doch er stellt gern klar, dass er sich mehr als Tscheche fühle. Dass der Kontakt zur Heimat immer herzensnah bleibt, dafür tragen Vater Pavel, Mutter Alena und Bruder Alexander ohnehin achtsam Sorge.
Auf Besuch aus der Prager Heimat ist Verlass
Die 220 Kilometer zwischen Prag und Chemnitz bewältigen sie ohne Anstrengung. Mindestens eine Person dieses Jakubov-Trios reist immer zu den Spielen an. Oft gar auswärts, stets jedoch nach Chemnitz, wo die Anhängerschaft des CFC ihren „Kuba“, ihren Torwarthünen, ihren Jakub Jakubov längst als Publikumsliebling feiert.
Am kommenden Sonntag beim Ost-Derby gegen den Halleschen FC werden die Jakubovs gar wieder einmal zu viert in Chemnitz sein. Um den Geburtstag nachzuholen und um einen weiteren großen Fußballtag zu erleben…
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