Chapeau, Florian Pick
Die besondere Leistung des 18. Spieltags
„Wie beharrlich wir um unsere Chance gekämpft haben, um diesen ekelig verteidigenden Gegner doch noch zu knacken, dies muss man auch mal anerkennen“, sprach Florian Pick mit dem Bewusstsein etwas ganz Besonderes geleistet zu haben, nach seinem entscheidenden Treffer zum Sieg über den Halleschen FC ins Interview-Mikrofon des MDR.
Sehr gern kommt Liga-Drei.de an dieser Stelle dieser Aufforderung des Hauptdarstellers nach. Denn in der Tat haben sich der 1.FC Kaiserslautern, dessen neuer Trainer Boris Schommers und allen voran Florian Pick in den vergangenen Wochen mit zwölf Punkten aus vier Ligaspielen derart eindrucksvoll aus einer schier ausweglosen sportlichen Schieflage befreien können, dass sie sich aktuell durchaus zu Recht feiern lassen: Als Mannschaft, als Trainer und als Spieler der Stunde.
Von links im Stile des großen Ribery
Und immer wieder aufs Neue macht es eben „Pick-Pick-Pick“, wie es TV-Reporter gern begeistert hinausschreien, wenn der flinke Dribbler mit Nr. 11 auf dem Trikotrücken zuweilen gar im Stile des großen Franck Ribery vom linken Flügel aus nach innen flitzt und aus halblinker Position den Ball hoch ins lange Eck platziert.
So geschehen jüngst im rauhen Abnutzungsfight mit den robusten Hallensern. Es ist sein elfter Treffer in dieser Spielzeit. Nie zuvor hat Florian Pick so eiskalt, so raffiniert und so auffällig ins Tor der Gegner getroffen, wie gerade jetzt in dieser so schwierigen Zeit des 1. FC Kaiserslautern, seit der Heimschlappe gegen die Würzburger Kickers fünf Spieltage zuvor.
Florian Pick ist 24 jetzt, drittbester Torschütze in dieser hammerharten 3. Liga und wie Jürgen Luginger bemerkt, „in vielerlei Hinsicht nicht wiederzuerkennen zum 19-, 20jährigen Pick, den ich damals bei Schalke im dortigen U23-Team erlebt habe. Er hat einen großartigen Reifeprozess durchlaufen.“
Zwischen Traum und Wirklichkeit
Luginger ist heute mit dem FC Homburg Tabellenvierter im regionalen Fußball-Südwesten und somit für so manche Matchbeobachtung seines früheren Schülers nur einen Katzensprung vom Betzenberg entfernt aktiv.
„Florian Pick ist ein Paradebeispiel dafür, dass es immer wieder Spieler gibt, die nach dem Verlassen des Juniorenfußballs noch ein paar Jahre an Reife benötigen, um final bewertet werden zu können“, sagt Luginger. Und gern erklärt er den großen, immer wiederkehrenden Konflikt, mit dem sich Spieler wie Florian Pick auseinandersetzen müssen:
„Wer bei Schalke in den Bundesliga-Teams der U17 und U19, von Norbert Elgert großartig ausgebildet, aufwächst, dort in aller Regel um die großen Juniorentitel gespielt hat, womöglich in den DFB-Teams eingesetzt wurde, der träumt nun einmal eine Zeitlang von einem direkten Durchmarsch in die Bundesliga. Doch dies gelingt statistisch nur einem Prozent der Kandidaten und der Großteil dieser Toptalente ist zunächst einmal enttäuscht und betrachtet die U23 zunächst einmal als Degradierung, als Unrecht, ja gar als Bestrafung.“
So geschehen bei Florian Pick, dessen sportlicher Werdegang somit wie die Geschichte einer – mit Verlaub – Spätentwicklung der Persönlichkeit aufzeigt und obendrein den Weg eines erfolgreichen zweiten Anlaufs darstellt.
„Auf Schalke brauchte es ein gutes halbes Jahr, dann hat es Klick gemacht. Er hat sich eingefügt in unsere Regeln und in sein sportliches Aktionsfeld, das nun einmal nicht die große Bundesliga sondern die Regionalliga war“, erinnert sich Luginger.
Unbekümmertheit und Schlitzohrigkeit
Der Fußball-Lehrer stellt klar, dass es schon damals keinerlei Zweifel darüber gegeben habe, dass „Picki“, wie ihn im Fußball zwangsläufig alle rufen, als ein ganz besonderes Fußball-Talent zu gelten habe: „Dieses Repertoire des Straßenfußballers mit dieser Unbekümmertheit und Schlitzohrigkeit haben wir nie Frage gestellt. Doch im Profifußball ist dies eben nicht alles, was zählt.“ Luginger deutet, es habe damals eben auch noch Defizite gegeben. In Punkto Disziplin zum Beispiel.
Schon 2016 ist Pick zum 1. FC Kaiserslautern gekommen. Doch auch hier brauchte alles seine Zeit, auch hier eroberte er die Welt des Fußballs keineswegs im Sturm. Das Gegenteil ist der Fall: Auch dort nur U23, dann Leihe zum 1.FC Magdeburg in die 3. Liga, dort zwar im Teamverbund aufgestiegen, doch nicht mitgenommen worden in die 2.Bundesliga. Somit retour zum „Betze“: Dort dann direkt nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga ebenfalls 3. Liga, doch alles dies verlief eher unspektakulär und mühselig.
Bis zu dieser aktuellen Spielzeit. Endlich. Der Durchbruch für Florian Pick. Und zwar so, meint nochmals Jürgen Luginger: „Wer so beweglich, so fintenreich, so unberechenbar Dribblings aufnehmen kann wie Florian Pick, dem muss ein Trainer viele freie Handlungsspielräume zugestehen, damit er mit seinen Potenzialen regelrecht austoben kann.“
Daran hält sich zweifellos auch Boris Schommers, Picks neuer und nun – dank dieser neuen Zeit des Lauterer Aufschwungs – sehr erfolgreicher Trainer. Er erlaubt Pick nahezu alles, was der gerade im Sinn hat und so interpretiert Pick die linke Außenbahn tatsächlich ganz ähnlich wie der große Ribery einst bei den Bayern.
Picks Motto: Wo immer sich ein Weg in die Brennpunkte des gegnerischen Abwehrverbunds auftut, ich nutze ihn. „Pick macht sich keinen Kopf darüber, ob er hängenbleiben könnte. Der macht entschlossen sein Ding“, ergänzt Luginger.
Ja, auch ihm, Picks ersten Coach im Männerfußball und somit allemal auch sehr bedeutenden Karrierebegleiter, merkt Liga-Drei.de bei alledem an, wie groß seine Freude über die Meisterleistungen seines einstigen Fußball-Azubis doch nunmehr ist.
Florian Pick ist ein talentierter Fußballspieler, der derzeit für den FC Ingolstadt 04 in der 3. Liga spielt. Wenn Sie ein Fan von Florian Pick sind und seine Leistungen verfolgen möchten, können Sie dies mit der Bet3000 Download App tun. Die App bietet eine einfache Möglichkeit, Wetten auf Fußballspiele abzuschließen und die Ergebnisse in Echtzeit zu verfolgen. Mit dem Bet3000 Download können Sie auch von unterwegs Wetten platzieren und verfolgen, was besonders praktisch ist, wenn Sie nicht in der Nähe eines Computers sind.