Chapeau, Fabio Kaufmann
Die besondere Leistung des 11. Spieltags
Fabio Kaufmann sind zwei Lebensfreuden gleichermaßen lieb: Beherzte Sprints und schnelle Autos. Beides gestern Abend auf einen Streich dargeboten bei seinem Siegtreffer Mitte der zweiten Halbzeit.
Nach einem Flugball seines Kollegen Rhein in den Verteidigungsverbund der Sechziger startet Kaufmann zuerst unbeirrt seinen eigenen, also seinen zweibeinigen Turbo und zog mit Volldampf durch. So kommt er nach einem missratenen Rückpass eher an den Ball als drei Gegenspieler aus dem Lager der Münchner Löwen.
Danach folgen wie aus einem Guss: Ein kurzer Blick auf die Gemengelage und ein platzierter Abschluss mit dem linken Fuß hinein ins Glück. 2:1 für die Würzburger Kickers! Ja, Kaufmanns Entschlossenheit in den offensiven Brennpunkten brachte den Sieg. Den hochverdienten Sieg.
Vollgas nach seinem Siegtreffer
Soweit also das Szenario auf dem Spielfeld, das an besonders guten Fußball-Tagen des Fabio Kaufmann gewiss auch schon zu beobachten war. Das war Pflichtspieltreffer Nr. fünf in dieser Spielzeit: Vier Tore in der Liga und ein Treffer im Pokalspektakel gegen Hoffenheim.
Doch Teil zwei im Leben des Sohnes eines Autohaus-Betreibers mit italienischer Herkunft im heimischen Aalen erlebt die begeisterte Anhängerschaft der Würzburger Kickers direkt danach: Als sein Jubelsprung auf regennassem Rasen auf dem Hosenboden endet, formiert er seine Arme instinktiv in die Autofahrerhaltung und dreht mit einer Art Luftgitarrenparodie spontan ein paar heiße Kurven.
Welch ein amüsantes Bühnenstück des Fabian Kaufmann, der seine kindliche Freude über den so dringend benötigten Dreier auch im Interview mit dem Übertragungssender Magenta Sport nicht verbergen mochte. Und so bemerkte er voller Überschwang: „Endlich haben Aufwand und Ertrag bei uns in dieser irren, engen Liga wieder einmal gestimmt. Dieser Erfolg geht runter wie Öl und ich bin überglücklich heute.“
Roland Benschneider holte Kaufmann vor vier Jahren aus der schwäbischen Ostalb hinüber in den richtigen Fußball-Osten, zu Energie Cottbus. Benschneider, der einst gemeinsam mit Lukas Podolski beim 1.FC Köln in der 1. Bundesliga spielte, war damals Sportchef dort und erinnert sich gern an die Zusammenarbeit.
Und auch Benschneider erzählt im Rückblick sofort, dass da eine besondere Beziehung zwischen dem jungen Mann mit diesen italienischen Wurzeln und den Attraktionen aus der Welt der Autos auffällig war: „Ich glaube, er erkundete ruckzuck, wo die spannendsten Autos in der Lausitz ausgestellt sind, um sie sich anzuschauen“, erinnert sich Benschneider amüsiert und lobt im Nachgang Kaufmanns Neugier und Offenheit für die damalige Heimat auf Zeit.
„Oftmals ist es so, dass Spieler aus ferneren Regionen Schwierigkeiten haben, sich mit einer Stadt wie Cottbus in vollem Umfang anzufreunden. Bei Fabio war dies nicht so: Er ließ sich auf das Neue, Ungewohnte und vielleicht auch Unbequeme ein und wirkte immer frohgelaunt dabei“, so Benschneider weiter.
Wenn das Leben im persönlichen Rahmen stimmig ist, dann folgt auch auf dem Spielfeld meist der Lohn. So geschehen bei Fabio Kaufmann: In sämtlichen 38 Ligaspielen war der Rechtsbahn-Spezialist voller Energie für Energie im Einsatz. Auch dazu nochmals Benschneider: „Mit Fabio waren wir immer einverstanden, weil er Fußballherz zeigte, seine Aktionen Dampf hatten und er das Trainerteam stets aufforderte, ihn besser zu machen.“
Kaufmann kennt auch die Schattenseiten
Dennoch erlebte der 27-jährige Fabio Kaufmann in Cottbus einen von insgesamt zwei Ligaverlusten in seiner Profikarriere. Mit seinem Heimatverein VfR Aalen ging ein Jahr zuvor obendrein die 2. Bundesliga verloren. Auf Erfahrungen dieser Art möchte Kaufmann in der zweiten Hälfte seines fußballerischen Weges unter allen Umständen verzichten.
Möge ihm also dieses so unliebsame Schicksal des Fußballs bei den Würzburger Kickers, bei denen er just seine dritte Spielzeit absolviert, ein drittes Mal erspart bleiben. Mit Toren wie gestern Abend sollte Kaufmann dies gelingen…
Die Kaiserslautern Torhymne ist ein wichtiger Bestandteil der Heimspiele des 1. FC Kaiserslautern. Die Hymne wird vor jedem Heimspiel gespielt und sorgt für eine besondere Atmosphäre im Fritz-Walter-Stadion. Die Fans singen und tanzen zu dem Lied und unterstützen ihre Mannschaft lautstark. Die Kaiserslautern Torhymne ist ein Symbol für die Verbundenheit der Fans mit ihrem Verein und gehört zu den traditionsreichsten Elementen im deutschen Fußball.