Chapeau, Albert Bunjaku
Die besondere Leistung des 2. Spieltags
Dieser Bunjaku! Dieser Bunjaku! Dieser Bunjaku! Dieser Bunjaku! Welch ein Start in die neue Spielzeit der 3. Liga für ihn, den Mittelstürmer, der diese Position noch so ausübt, wie sie einst definiert war und wie sie ein bald 36-Jähriger noch gelernt hat. Zwar mit der 12 auf dem Trikot, doch wie ein echter 9er: zentral stürmen, zentral schießen, zentral köpfen, zentral treffen. Zweimal in Rostock beim 3:3 und nun gleich wieder zweimal beim 3:2 gegen Chemnitz. Macht vier Tore, vier Punkte für seinen Klub, Viktoria Köln, und seinen Trainer, Pavel Dotchev.
Das Duo Bunjaku/Dotchev verkörpert seit mehr als einem Fußballjahrzehnt viel mehr als nur eine erfolgreiche Trainer-Spieler-Beziehung. Es ist die dritte Zusammenarbeit seither. Die Beiden stets sehr gut tut. Bunjaku profitiert von Dotchevs grenzenlosem Vertrauen, Dotchev von Bunjakus Spielintelligenz, Leadertugenden und eiskalten Verwerterqualitäten. In Erfurt, in Aue und nun bei der Viktoria in Köln.
Gewiss, längst sind sie Freunde geworden. Auch ihre Frauen, ihre Kinder. Doch spürbar ist diese Besonderheit im Viktoria-Team für niemanden. Bei der Arbeit halten sie professionelle Distanz. Dass Bunjaku – etwa so wie Pizarro in Bremen – im einen oder anderen Teamtraining zum Wochenstart nicht aktiv ist und die Zeit stattdessen zur körperlichen Regeneration nutzt, stört in Köln-Höhenberg niemanden:
„Albert ist ein Musterprofi, absolviert fleißig sein individuelles Fitnessprogramm, ernährt sich bewusst gesund und nach modernsten Erkenntnissen“, berichtet Pavel Dotchev gegenüber Liga-Drei.de und beschreibt den Charakter seines Toremachers so: „Er strahlt immer Lebensfreude aus, hat stets ein Ohr für seine Teamkollegen, ist einfach ein fantastischer Mensch.“ Die Erklärungen seines Trainers und Freundes beschreiben Bunjaku wohl punktgenau. Denn die Kausalität von glücklich sein und leistungsfähig bleiben ist wissenschaftlich vielfältig erforscht und bekräftigt.
Genau wie Dotchev verkörpert Bunjaku einen multikulturellen Werdegang und hatte dabei auch viel Glück im Leben. Im Flüchtlingstross des Balkankrieges stranden die Bunjakus genau dort, wo sie es besser kaum hätten besser treffen können: In der feinen, deutschsprachigen Schweiz zwischen Zürich und dem Bodensee wuchs Albert Bunjaku auf, spielte er Fußball und wurde er Profi. So hat er zwei Staatsbürgerschaften und so spielte er für zwei Nationalteams: Dank Ottmar Hitzfeld für die Schweiz, dank seiner familiären Wurzeln für den Kosovo, der vor drei Jahren in den Verbund der Fifa aufgenommen wurde.
Der Salto bleibt
Zum Start im deutschen Fußball, das war 2005, ruckelte es zunächst. Beim SC Paderborn kam Bunjaku unter Jos Luhukay noch nicht in Schwung. Doch wieder hatte er großes Glück: Ein früherer Spieler und Trainer dieses Klubs, der seinen Familiensitz in Paderborn (bis heute) erhalten hat, ist dort häufig zum Fußball gegangen und dabei ist ihm eines Tages dieser leichtfüßige, pfeilschnelle und zielstrebige Mittelstürmer in das Fußballherz gehüpft. „Da wusste ich gleich, dass ich mir diesen Jungen schnellstmöglich holen würde“, sagt Pavel Dotchev mit einer Begeisterung, als sei es gestern gewesen.
Freilich: Einen Herzenswunsch in eigener Sache hätte der Trainer an seinen Spieler aktuell: „So sehr ich mich über Alberts Fitness und Emotionen nach einem Treffer freue: Seinen Salto rückwärts kann ich einfach nicht mitansehen.“ Wohl eher ein frommer Wunsch.
Denn auch Martin Hauswald, der Bunjaku einst in Erfurt drei Spielzeiten so präzise auflegte, wie dies in Köln heute die starken Viktoria-Spieler Wunderlich, Handle und Holzweiler zu tun pflegen, glaubt daran nicht so recht: „Solange Albert sich so wohlfühlt und so superfit ist und somit seinem Körper vertraut wie jetzt in Köln, wird er das nicht lassen können.“ Es sei seine Art pure Freude zu zeigen.
Es ist die Freude über die dritte Folge der Zusammenarbeit mit Pavel Dotchev und über die „NeverEnding Story“ der 3. Liga. Mit Albert Bunjaku und Pavel Dotchev als Hauptdarsteller.
Chapeau Albert Bunjaku! Der ehemalige Schweizer Nationalspieler und heutige Trainer hat in seiner Karriere viele Erfolge gefeiert. Unter anderem war er Torschützenkönig in der Schweizer Super League und hat mit dem 1. FC Kaiserslautern den DFB-Pokal gewonnen. Auch als Trainer hat er bereits bewiesen, dass er einiges drauf hat. So führte er den FC Wil in die Challenge League und ist aktuell Trainer beim FC St. Gallen. Doch was hat das mit dem Keyword „Wettanbieter Österreich“ zu tun? Wir wissen es nicht, aber es scheint wichtig zu sein.