Best of: Chapeau
Besondere Würdigungen für besondere Leistungen
Mit unserer Rubrik „Chapeau“ gelang uns ein echter Glücksgriff. Unsere Zahlen zeigten, dass Ihr die auch gerne mal etwas längeren Spieltags-Würdigungen unseres Autors gerne gelesen habt, auch die Resonanz aus der Liga war positiv.
Das Konzept war einfach: Ein Protagonist, der am aktuellen Spieltag – in englischen Wochen an den letzten beiden – , aber auch schon in der Zeit davor in seinem Aktionsfeld positiv aufgefallen war, sollte ausführlicher vorgestellt werden. Dazu gab nach Möglichkeit ein alter Weggefährte oder sonstiger Experte seine Meinung. Einige der Beiträge fanden wir besonders erinnerungswürdig.
Der doppelte Mölders
Eigentlich um Ausgeglichenheit bemüht, kamen wir doch nicht umhin, Sascha Mölders gleich zweimal die Ehre zukommen zu lassen. Der Löwen-Knipser ist eben einfach – mit Verlaub – zu geil für’s Altenteil. Nach dem 17. Spieltag der letzten Saison, Mölders schien nach Ankündigung des Karriereendes auf Abschieds-Tour und hatte gerade einen Doppelpack gegen Unterhaching erzielt, baten wir seinen früheren Trainer bei RWE, Uwe Erkenbrecher, zum Zitat: „Mölders braucht seine Freiheiten, dann ist er mit seinen Instinkten und seiner Bauernschläue ein großartiger Torjäger und so ein Gewinn für jede Mannschaft“, hieß es im ersten „Chapeau, Sascha Mölders“.
Zwölf Monate später – der 35-jährige Stürmer war kein bisschen müde geworden und hatte gerade Waldhof Mannheim mit einem Hattrick das Fürchten gelehrt – erklärte mit Benno Möhlmann ein anderer ehemaliger Mölders-Coach, warum der Publikumsliebling nun auch ohne eben dieses Publikum nochmal Kraftreserven mobilisiert.
Bahn zieht seine Runden
Der Einzige, der es neben Mölders zu zwei „Chapeaus“ schaffte, war Bentley Baxter Bahn, der sich diese aber bei zwei verschiedenen Klubs verdiente. Beim HFC, der mit ihm als Kreativkopf im zentralen Mittelfeld in der letztjährigen Hinrunde noch Aufstiegsfavorit war, hatte er am 4. Spieltag mit einem Tor und einem Assist sowie seiner so typischen wie erstaunlichen Laufarbeit zum Sieg über Chemnitz beigetragen. Sein alter Kamerad aus Frankfurter Tagen, Ranisav Jovanovic, erinnert sich für uns: „Das ist der einzige Spieler in meiner ganzen Laufbahn, der sich zwei, drei Stunden vor dem Spiel auf einen Dauerlauf begeben hat.“
Über ein Jahr danach und nachdem sich die Wege Bahns und seiner Förderers Torsten Ziegner getrennt hatten, stellte Letzterer nach einem Sahneauftritt seines einstigen Schützlings am 7. Spieltag im Trikot von Hansa Rostock schlicht und ergreifend fest: „Der Bax ist der wertvollste Spieler der 3. Liga.“
Fliegenresistenter Stoppelkamp
Alte Weggefährten sind das eine, noch wertvoller sind jedoch die Einschätzungen der aktuellen Vorgesetzten. So freuten wir uns sehr, dass Trainer Christian Neidhart uns zu Meppens letztjährigem Torjäger Deniz Undav gleich selbst Auskunft gab und erklärte, warum er ihn überhaupt ins Emsland gelotst hatte. „Ich habe Deniz geholt, weil er uns in Meppen mit seiner ekeligen Art immer wehgetan hat.“ Auch Pavel Dotchev äußerte sich höchstselbst zu seinem Angreifer Albert Bunjaku.
Noch mehr Aussagekraft, weil ohne Zweifel noch ehrlicher, hat eigentlich nur die Einschätzung des Gegners, wie etwa die von Zwickau-Coach Joe Enochs, dessen Elf vor Moritz Stoppelkamp die Waffen strecken musste. „Der Moritz hat das einfach Klasse gemacht. Er hat uns alle abgeschüttelt wie einen lästigen Fliegenschwarm.“
Sulejmani beweist das Gegenteil
Stoppelkamp und Mölders sind dabei nur zwei der Beispiele dafür, dass die 3. Liga so manchem andernorts vergessenen, verjagten oder verkannten Könner einen neuen Anlauf ermöglicht. Valmir Sulejmani war ein weiteres.
Zum ehemaligen Waldhof-Stürmer fand sich Hannover-Legende und Scout Dieter Schatzschneider bereit, in durchaus kritischen Worten zu erklären, warum es bei so manchem erst auf dem zweiten Bildungsweg klappt. „Wenn erst einer sagt: Der schafft’s nicht, dann wird das häufig einfach vom Nächsten übernommen. Da hat dann einer wie Sulejmani seinen Stempel weg“, kritisierte er den Jahrmarkt der Eitelkeiten in der heutigen Trainerwelt.
Bestätigung fand seine Einschätzung im „Chapeau, Timo Königsmann“, in welchem Hannovers ehemaliger U23-Coach Daniel Bauer über den wie Sulejmani einst bei 96 durchgefallenen Keeper sagte: „Er bildete mit Sulejmani und Dierßen ein Trio, das bei 96 damals zu früh mit der Last ausgestattet wurde, sich im Bundesligakader behaupten zu müssen.“
Trares und Capretti ragten besonders heraus
Schatzschneider jedoch war nicht die einzige Legende, die mit gewichtigen Worten in der Rubrik auftrat: „Ennatz“ Dietz war sich sicher, der MSV Duisburg wäre mit mehr Vertrauen in Lukas Daschner gar nicht erst in die 2. Bundesliga abgestiegen. Niemand geringerer als der „Tiger“ Hermann Gerland erinnerte sich an das erste Mal, als er einen linksbeinigen Angreifer namens Otschi Wriedt unter die Lupe nahm.
Trainer kamen aber nicht nur als Laudatoren zu Wort, sondern waren häufig auch selbst Gegenstand der Spieltagswürdigung. Stellvertretend für die Gilde sei hier Bernhard Trares genannt, der sich durch den Aufstieg und die furiose Hinrunde mit dem Waldhof gleich das „Chapeau 2019“ verdiente. Sein eigener früherer Lehrmeister Wolfgang Sidka stand Rede und Antwort, erzählte unter anderem von der Blutsbruderschaft zwischen Trares und Bruno Labbadia. Auch Trares‘ Nachfolger beim Chapeau des Jahres, Guerino Capretti, ist vom Übungsleiter-Fach.
Unser Autor blickte damit leider zum letzten Mal auf eine besondere Leistung zurück und uns bleibt nur zu sagen: Chapeau, Luis Hagen.
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