Arminia Bielefeld vs. FC Ingolstadt – Carsten Rump exklusiv über das Duell seiner Ex-Klubs

Top-Spiel auf der Bielefelder Alm

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Donnerstag, 28.11.24 | 07:40
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Sowohl in Bielefeld als auch in Ingolstadt Co-Trainer unter Jeff Saibene: Carsten Rump (l.). © IMAGO / Dünholter Sportpressefoto

Der 16. Spieltag der 3. Liga beginnt mit einem direkten Duell zweier Teams aus den Top-6 der Tabelle, die fraglos zum Kreis der Aufstiegsanwärter zu zählen sind. Arminia Bielefeld geht als Tabellenvierter in die Partie und könnte mit einem Sieg gegen den FC Ingolstadt zumindest für eine Nacht den Platz an der Spitze erobern. Die Schanzer sind zwar „nur“ Sechster, würden aber mit einem Erfolg nach Punkten mit der Arminia gleich- und dank der dann besseren Tordifferenz sogar vorbeiziehen.

Weil wie üblich nur eine Freitagspartie stattfindet, richtet sich der Blick natürlich besonders intensiv auf die Bielefelder Alm. Sehr genau verfolgen wird die Begegnung auch Carsten Rump, der eine Vergangenheit in beiden Vereinen hat. Der 43 Jahre alte Fußball-Lehrer verbrachte abgesehen von einem Abstecher zum VfB Lübeck seine gesamte Spielerkarriere in Bielefeld und war ab 2012 in verschiedenen Funktionen vom U19- über den Co- bis zum Interimstrainer der Profis bei der Arminia tätig.

Ingolstadt mit guter Mischung

Von Juli 2019 bis März 2020 arbeitete Rump dann wie zuvor schon in Bielefeld als Assistent von Jeff Saibene für den FC Ingolstadt und verfolgt trotz der eher kurzen Amtszeit auch heute noch die Entwicklung in der Audi-Stadt intensiv.

Grundsätzlich lobt Rump unter Hinweis auf Akteure wie Merlin Röhl (SC Freiburg) oder Filip Bilbija (SC Paderborn) die „tolle Jugendarbeit“ des FCI und bescheingt Trainerin Sabrina Wittmann aktuell eine gute Mischung aus Talenten und gestandenen Akteuren gefunden zu haben.

Als wesentlichen Faktor sieht der zuletzt bis Oktober 2023 für den SV Rödinghausen tätige Trainer den treffsicheren Sebastian Grönning an, der zumindest im Moment der Mittelstürmer ist, „auf den du dich verlassen kannst.“

In Bielefeld sieht Rump keinen geringen Druck, „weil die ganze Region danach lechzt, wieder hochzugehen“, gleichzeitig aber auch eine „sehr, sehr konstante Hinrunde“, in der die Mannschaft von Trainer Mitch Kniat mit „einer guten defensiven Struktur und einer hohen Intensität im Spiel“ überzeugt, zudem über ein funktionierendes Gerüst im Zentrum verfüge.

Unentschieden im direkten Duell und Aufstieg für beide drin

Mit der „Wucht der Alm“ im Rücken und unter Flutlicht erwartet Rump am Samstag ein sehr gutes Bielefelder Heimspiel, glaubt aber dennoch eher an ein Unentschieden. Im Duell zweier gleichstarker Mannschaften rechnet der gebürtige Dessauer mit zwei stabil stehenden Teams und nur wenigen Chancen auf beiden Seiten.

Den Aufstieg traut Rump derweil grundsätzlich beiden Ex-Vereinen zu, lässt aber auch ein enges Feld an Aufstiegskandidaten wie Dresden, Sandhausen und Wiesbaden „mit jeweils qualitativ top besetzten Kadern“ nicht unerwähnt. Festlegen will sich Rump aber noch nicht, sondern vermutet, dass einiges vom Momentum im neuen Jahr abhängen wird. „Ich glaube für einen Aufstieg wird es entscheidend sein, wer in der Rückrunde die größte Konstanz haben wird und vielleicht in einen Lauf kommt.“

Rump bereit für eine neue Aufgabe

Spätestens nach der Winterpause möchte auch Rump selbst wieder in die Verantwortung rücken. „Der Punkt ist gekommen, an dem ich wieder richtig Lust und Energie habe, um wieder auf dem Platz zu stehen. Ich habe einfach Bock wieder mit einer Mannschaft zu arbeiten“, so der frühere Innenverteidiger, der sich zuletzt persönlich weitergebildet hat.

„Ich war in den vergangenen Monaten viel unterwegs und habe versucht möglichst viele Eindrücke über die 3. Liga und die Regionalliga zu bekommen und diese aufzusaugen. Daneben habe ich viele Gespräche mit Kollegen und sportlich Verantwortlichen geführt und meine Idee für die Entwicklung meiner Spielidee weiter verfeinert“, fühlt sich Rump bereit für eine neue Aufgabe, bei der freilich auch das Gefühl vorhanden sein müsse, „bei einem Verein etwas bewegen und anschieben zu können.“